Aufruf zur Sozialwahl

Vielleicht haben Sie in den letzten Tagen auch ihre Wahlunterlagen für die Sozialwahl im Briefkasten gehabt. In Rheinland-Pfalz dürfen knapp zweieinhalb Millionen Menschen ihr Kreuzchen setzen. Doch nur die wenigsten wissen, was genau sie da eigentlich wählen. In Mainz wurde heute im Ministerium für Soziales darüber aufgeklärt.

Briefe wie diese werden aktuell in ganz Deutschland zugestellt. Die Sozialwahl 2023 ist in vollem Gange. Eine wichtige Wahl für das Gesundheits- und Rentensystem.
Fedor Ruhose, SPD, Staatssekretär Sozialministerium Rheinland-Pfalz
„Die Sozialwahl ist die drittgrößte Wahl in Deutschland. Nach der Bundestagswahl und der Europawahl sind viele Menschen jetzt aufgerufen, ihre Rechte wahrzunehmen und die Vertreterversammlung in den Sozialversicherungen zu wählen. Damit können sie mit ihrer Stimme entsprechend Einfluss nehmen auf Versicherungsleistungen und auf Entscheidungen der Krankenkasse und der Rentenversicherung.“
Konkret können die Stimmberechtigten über die Zusammensetzung der Sozialparlamente entscheiden. Also die Verwaltungsräte der Krankenkassen und die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung. Und das für die nächsten sechs Jahre. In diesen Parlamenten werden wichtige Entscheidungen für Kranken- und Rentenversicherungen getroffen.
Ulrike Elsner, Verband der Ersatzkassen
„In der Krankenversicherung werden 300 Milliarden Euro in diesem Jahr ausgegeben. Und es geht darum, wie die digitale Krankenakte – die Patientenakte – jetzt schnell vorankommt. Und es geht eben auch darum, gute Angebote auch in der Prävention für die Versicherten zu haben. Das sind Beispiele, wo die gewählten Vertreter und Vertreterinnen tatsächlich ihren Einfluss geltend machen.“
Zur Wahl stehen keine Parteien, sondern Listen mit ehrenamtlichen Kandidaten, die ebenfalls bei der Deutschen Rentenversicherung oder bei einer Krankenkasse versichert sind. Als Versicherte sollen sie die Interessen der Bürger vertreten. Eigentlich eine wichtige Sache. Doch die Wahlbeteiligung bei der Sozialwahl ist traditionell eher gering.
Doris Barnett, Stellvertretende Bundeswahlleiterin Sozialwahl
„Ich hoffe, dass wir dieses Mal eine höhere Wahlbeteiligung haben wie letztes Mal. Letztes Mal waren es gerade einmal um die 30 Prozent. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir mindestens über 40 Prozent hinbekommen.“
Sein Kreuzchen kann man nicht nur per Briefwahl abgeben, sondern auch online. Die Sozialwahl 2023 läuft noch bis zum 31. Mai.