Aufräumen nach Unwetterschäden im Tierpark Sababurg
Zwei Wochen ist es her, dass Starkregen und Hochwasser in Teilen von Nordhessen für Verwüstung gesorgt haben. Besonders hart hat es die Kleinstadt Trendelburg getroffen. Aber auch im Tierpark Sababurg, der dem Landkreis Kassel gehört, sind die Schäden groß. Dem Leiter blieb nichts anderes übrig als den Park vorrübergehend zu schließen. Und das mitten in den Sommerferien.
Eigentlich sollte es hier jetzt vor Besuchern wimmeln. Doch stattdessen bevölkern Bagger die Wege des Tierparks Sababurg. Kaputte Zäune, verbogene Gatter. Wasserstellen, wo vor kurzem noch Tiere gegrast haben.
Uwe Pietsch, Leiter Tierpark Sababurg
„Hier ist das Wasser durchgebrochen in unser Steinbockgehege hinein und hat sich hier einen Weg gebahnt. Dadurch ist hier so ein etwas breiterer Fluss oder so ein kleiner Teich entstanden. Der war vorher natürlich nicht da. Das Wasser hat sich seinen Weg gesucht und hat das ausgespült und deswegen sieht das jetzt hier so aus, wie es ist.“
Anfang August hatten Starkregen und Hochwasser im Norden des Landkreises Kassel Keller geflutet, Autos mitgerissen und Straßen unterspült. Besonders betroffen: der Trendelburger Stadtteil Gottsbüren. Ein Tag, den Uwe Pietsch nie vergessen wird.
Uwe Pietsch, Leiter Tierpark Sababurg
„Einfach unfassbar. Und die ersten Nachrichten kamen ja dann aus Gottsbüren, dass der ganze Ort quasi unter Wasser stand. Und wir haben dann im Tierpark gesehen, was hier alles passiert ist und das war einfach unfassbar. Und bis wir erstmal alles überblickt haben.“
Das wichtigste: Niemand wird verletzt. Auch die Tiere kommen mit dem Schrecken davon. Doch das Wasser hat Tausende Tonnen Schotter mit sich gerissen, im Boden klaffen Löcher. Acht bis zehn Kilometer Wegstrecke müssen jetzt komplett neu verdichtet und wieder mit Schotter versehen werden.
An drei Stellen durchbricht das Wasser die fünf Kilometer lange Mauer, die den gesamten Tierpark umgibt. Das Bauwerk ist aus dem 14. Jahrhundert und denkmalgeschützt.
Uwe Pietsch, Leiter Tierpark Sababurg
„Das heißt, wir müssen die Mauer dann auch wieder so aufbauen, wie sie seinerzeit errichtet wurde. Natürlich mit ein bisschen mehr Zement, also mit Trasszementmörtel, da gibt es spezielle Mischungen. Aber die Kunst ist natürlich dabei, dass man die verschiedenen Steingrößen und die verschiedenen Gewichte dann auch entsprechend so verteilt, dass es auch eine schöne Mauer wieder gibt. Und das kann nicht jeder Maurer.“
Eine Spezialfirma muss also her. Günstig wird das nicht. Und auch die Gastwirtschaft des Tierparks hat es erwischt. Hier stand das Wasser bis kurz oberhalb der Tür. Der gesamte Keller muss neu gemacht, alle elektrischen Geräte ersetzt werden.
Insgesamt belaufen sich die Schäden im Tierpark Sababurg nach ersten Schätzungen auf rund eine Million Euro. Hinzu kommen die Einnahmeausfälle, denn wegen der Aufräumarbeiten bleibt der Tierpark geschlossen.
Uwe Pietsch, Leiter Tierpark Sababurg
„In den Ferienzeiten haben wir pro Tag – je nach Wetterverhältnissen – zwischen 1.000 und 3.000 Besuchern, auch unter der Woche. Und am Wochenende sogar noch mehr, sodass man sich gut ausrechnen kann bei 14 Tagen wie viel tausend Besucher uns fehlen.“