Asterix auf Pfälzisch
Wir befinden uns im Jahre 50 v.Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt… Ganz Gallien? – So beginnt jede Ausgabe der berühmten Asterix-Comics. In einem neuen Exemplar ist aber einiges anders. Aus dem kleinen Dorf wird „ä kläänes Därfel“ und aus Gallien die „Palz“. Sie ahnen es – ein neuer Asterix auf pfälzisch ist erschienen. Wir haben Mundart-Comedian Chako Habekost, den Übersetzer, zum Interview getroffen.
Christian Chako Habekost, Asterix-Übersetzer: „Un, wie Julius? … Der is jetzt net grad heflisch…. Un naus mit de Leewe! Die Viecher warn vier Woche uff Diät, erschter Kohl-Supp und jetzert Kohl-Dompf! Gut, gell?… Do werd die Wuzz geschlacht… Maul halde Pälzer!.“
Selbschd fürn pälzer… selbst für einen pfälzer Muttersprachler ist es gar nicht so einfach den neuen Mundart-Asterix zu lesen. Denn schließlich schreibt auch ein Pfälzer für gewöhnlich Hochdeutsch. Zudem gibt es weder Rechtschreibregeln noch ist der Dialekt einheitlich. Der Sprachraum zieht sich von Mannheim über die Weinstraße bis nach Kusel mit vielen regionalen Unterschieden. Abwägungssache für Übersetzer Chako Habekost, erklärt er uns im Interview.
Christian Chako Habekost, Asterix-Übersetzer: „Beispiel ist haben. Wenn du die Landkarte anguckst des Pfälzischen, verschiebt sich das. Es gibt „hunn“, es gibt „hann“, es gibt „henn“, es gibt „hawwe“. Und dann gibt’s noch „hepp“ und was weiß ich alles, je nach regionaler Ausprägung. Und dann musst du dich halt für eins entscheiden, ich hab halt „henn“ genommen, das ist das Vorderpfälzische, wir henn halt was.“
Was die Pälzer aach henn, das ist die ein oder andere Gemeinsamkeit mit dem Gallischen Dorf aus den Comics.
Christian Chako Habekost, Mundart-Comedian: „Die Gallier sind unterdrückt von dem Mainstream außen rum, das ist halt römisch, und die Pälzer sind halt jetzt nicht unbedingt unterdrückt, aber die unterscheiden sich halt von dem Mainstream, der da außen ist. Hochdeutsch-Sprecher gegen Dialekt-Sprecher. Kleine Stielgläser gegen solche Dubbegläser. Feine Menschen, die darauf achten, dass Kultur auch Kultur ist und Pälzer, die geradeaus und direkt sind.“
Die Pälzer Kultur findet man natürlich auch im Comic. So kehren die Helden in der Pälzer Woistubb ein und Obelix‘ Leibspeise ist nicht das Wildschwein, sondern der darin enthaltene Saumagen. Viel Spielraum gab es aber nicht, denn „Asterix als Palatinator“ ist keine neue Geschichte, sondern eine Übersetzung.
Christian Chako Habekost, Mundart-Comedian: „ „Also man konnte sich aussuchen den Band, den man übersetzen will und ich hab mich für „Asterix als Gladiator“ entschieden, aus dem ich dann „Asterix als Palatinator“ gemacht hab, das hat sich natürlich vom Titel her angeboten. Palatina als der lateinische Begriff für Pfalz. Und das war einfach mein Lieblings-Asterix, schon seit meiner Kindheit.“
Inzwischen gibt es mehr als 60 Mundart-Übersetzungen von Asterix, allein auf hessisch sind es 11 Bände. Auf pfälzisch ist im September nun der 3. erschienen. Weil die erste Auflage von „Asterix als Palatinator“ schon nach einer Woche fast ausverkauft war, ist mittlerweile die zweite in Druck.