Arbeiten im Frankfurter U-Bahn-Tunnel
Wir schauen jetzt auf die sogenannte A-Strecke – die älteste und meistbefahrene U-Bahn-Strecke in ganz Frankfurt. Derzeit müssen Pendler aber auf diese Hauptverkehrsader verzichten und auf dem Weg zur Arbeit deutlich mehr Zeit einplanen. Denn: Seit einer Woche werden die Schienen der Strecke saniert. Und das ist eine schweißtreibende Arbeit.
Hier fliegen ordentlich die Funken – beim Schleifen der beiden frisch zusammengeschweißten Schienenteile, die nahe der U-Bahn-Station Holzhausenstraße verlaufen.
Knut Müller, Fachbereichsleiter Fahrweg
„Also wir haben ja im A-Tunnel, Südbahnhof bis zum Dornbusch, insgesamt 3.500 Meter Schiene komplett gewechselt. Das heißt, die alten Schienen sind komplett rausgeflogen und haben sie durch neue Schienen ersetzt. Die restlichen Schienen, die haben noch einen Zustand, der es uns erlaubt sie durch Fräsen wieder in den perfekten technischen Anlagenzustand herzustellen.“
Insgesamt werden so in drei Wochen 16 Kilometer Schienen der U-Bahn-Linien U1, U2, U3 und U8 wieder auf Vordermann gebracht. Nach 15 Jahren sind die alten Schienen deutlich sichtbar abgefahren und werden durch Neue ersetzt.
Michael Rüffer, VGF-Geschäftsführer Technik und Betrieb
„Wir fahren das nie auf letzte Kante. Also das ist nicht voll ausgereizt, ist jetzt aber an einem Punkt, wo man sagen kann: Das macht jetzt Sinn das zu machen. Drei Wochen Sperre ist natürlich echt unangenehm. Das tut uns auch leid. Ist aber vielleicht jetzt die ersten drei Wochen Sommerferien noch am verträglichsten.“
Eine voll beladene U-Bahn bringt schnell mal mehr als 200 Tonnen auf die Waage. Deshalb weisen einige Schienenabschnitte altersbedingte Mängel auf, wie Projektleiter Benedikt Großhans erklärt:
Benedikt Großhans, Projektleiter
„Hier wurde in einen weichen Schienenstahl ein harter Schienenstahl in der Mitte eingefräst, um den Höhenverschleiß zu begrenzen. Das war damals ein gutes Verfahren, aber mittlerweile ist die Schiene schon so alt, dass sich dieser härtere Schienenstahl löst und rausbricht. Deswegen haben wir auch alle Schienen entfernt von dieser Bauart.“
Der Baustellenabschnitt und damit die Sperrung: vom Südbahnhof bis zur Hügelstraße. Während die Linien U1, U2 und U3 ab der Hügelstraße zu ihren jeweiligen regulären Zielstationen weiterfahren, ist die Linie U8 tagsüber komplett eingestellt. Dafür fahren von der Heddernheimer Landstraße bis zur Konstablerwache Busse als Schienenersatzverkehr. Für die Fahrgäste eine Umstellung, die holprig angelaufen ist.
Sonja W., Studentin aus Frankfurt
„Man muss sich ein bisschen drauf einstellen, dass es sehr voll ist. Das heißt, man kommt irgendwie schlecht rein, schlecht raus. Ich habe auch das Gefühl es sind zu wenige, zu wenige Busse.“Peter Behr, Rentner aus Frankfurt
„Ja, jetzt läuft’s. In der ersten Woche war es etwas schwach. Zwei Busse sind am Eschenheimer Turm vorbeigefahren ohne zu halten an der Haltestelle. Zum anderen ist sie schwierig zu finden, wo die Haltestelle ist an der Kreuzung mit fünf, sechs Straßen.“