Arbeiten an der Salzbachtalbrücke

Und wir schauen an die Großbaustelle Salzbachtalbrücke, denn dort wurde heute Stück für Stück das erste Teil der südlichen Brücke sichtbar. Dafür musste aus Sicherheitsgründen die Mainzer Straße gesperrt werden. Das Ergebnis waren lange Staus, die sich heute in und um Wiesbaden gebildet haben. Der Verschub dauert den ganzen Tag und ist deshalb mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbar.

Ein Ende als Neuanfang. Im November 2021 wurde die alte Salzbachtalbrücke gesprengt. Ende 2023 soll der Südteil der neuen Brücke wieder auf insgesamt vier Spuren in beide Richtungen befahrbar sein. Und auf dem Weg dahin stand heute ein großes Ereignis an. Das erste Teil der Südbrücke wurde in die Lücke auf der A66 vorgeschoben. Für den Vorschub zuständig: diese Hydraulikanlage. Sie bewegt das 940 Tonnen schwere Brückenstück Meter für Meter nach vorne.
Matthias Achauer, Brückenbau und Bauwerksmanagement Autobahn GmbH
„Also, vorne an dem Widerlager ist eine Konstruktion, wo die hydraulischen Anlagen befestigt sind. Dort laufen die Stahlseile dann raus. Die sind im hinteren Teil der Konstruktion auch wieder befestigt und die Hydraulik leistet mit einem Hub knapp über einen halben Meter.“
So kommen sie auf etwa 10 Meter Vorschub pro Stunde. Bis zum ersten Pfeiler sind 80 Meter zu bewältigen. Dann ist das erste von insgesamt vier Brückenelementen des Südteils in Position. Dabei hilft dieses rote und deutlich leichtere Bauteil, der sogenannte Vorbauschnabel.
Ulrich Neuroth, Direktor Niederlassung West Autobahn GmbH
„Dieser Schnabel erreicht als erstes den Pfeiler. Und dann haben wir genug Reserve, um den Restüberbau im Schlepptau quasi auf den Pfeiler draufzuziehen. Das ist einfach ein Element, das sich über die letzten fünf Dekaden, sechs Dekaden, wo man dieses Verfahren kennt, bewährt hat. Und je früher Sie auf dem Pfeiler sind, umso schneller haben Sie die Sicherheit.“
Insgesamt müssen drei Pfeiler überbaut werden, bis der Südteil der neuen Salzbachtalbrücke fertiggestellt ist. Bis dahin müssen sich die Pendler auf den Ausweichrouten rund um Wiesbaden und Mainz noch gedulden.
Gert-Uwe Mende, SPD, Oberbürgermeister Wiesbaden
„Wenn die Südbrücke fertig ist, wird das eine große Entlastung für die Landeshauptstadt Wiesbaden bedeuten. Dann kann der Verkehr wieder nahtlos auf der A66 fließen. Das sind rund 80.000 Fahrzeuge am Tag in der Vergangenheit gewesen. Und das wird zu einer erheblichen Entlastung im Bereich des innerstädtischen Verkehrs in Wiesbaden führen.“
Der Verschub des ersten Brückenteils soll noch heute abgeschlossen werden, das zweite Brückenteil Mitte November folgen. Insgesamt werden 5.800 Tonnen Stahl für die gesamte Brücke, also Süd- und Nordteil, verbaut. Noch ein weiter Weg bis Mitte 2025. Dann soll die neue Salzbachtalbrücke komplett fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden.