Afrikanische Schweinepest breitet sich aus – Hessen und RLP betroffen

Die Afrikanische Schweinepest ist eine hochansteckende und unheilbare Virusinfektion, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt. Seit dem ersten Fall im Juni in Hessen breitet sich die Schweinepest auch in Rheinland-Pfalz aus. In beiden Bundesländern sind schon über 100 Fälle bestätigt. Nach einem erneuten Fall gelten seit heute auch für den Rhein Pfalz Kreis neue Regeln.

Hunde an die Leine. Nur eine von Zahlreichen neuen Regeln, die seit heute im Rhein-Pfalz-Kreis gelten. Außerdem dürfen die Bewohner nur noch auf befestigten Wegen gehen. Lebensmittel wegwerfen, ob auf Rastplätzen oder in der Natur, ist verboten.
Bei den Anwohnern sind die neuen Regeln noch nicht angekommen.
Steffen Grün
„Nein, das war mir jetzt gar nicht bewusst. Wenn Sie mich da jetzt nicht angesprochen hätten, hätte ich das gar nicht auf dem Schirm gehabt.“
Juliana Schwarz
„Das war mir jetzt neu, dass das hier auch passiert ist. Habe ich jetzt noch nichts drüber gelesen, oder gehört oder so.“
Doch die Afrikanische Schweinepest rückt näher. Bereits vor zehn Tagen wurde in Einhausen bei Biblis ein infizierter Wildschweinkadaver entdeckt. Heute hat der Kreis die ‚infizierte Zone‘ erweitert. Darunter Frankenthal und Teile von Ludwigshafen, Inklusive dem Betriebsgelände der BASF. Der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises Clemens Körner ist besorgt, dass die Menschen bei den Maßnahmen nicht mitziehen.
Clemens Körner (CDU), Landrat Rhein-Pfalz-Kreis
„Also es gibt gewisse Einschränkungen. Und wir habe eigentlich gedacht in Corona, so etwas wollen wir nie wieder machen und der Bevölkerung sagen: ‚Ihr dürft ein Fest jetzt nicht feiern, weil es mitten im Wald ist.‘ Das bereitet mir schon Sorge, wie wir das rüberbringen.“
Auch der Kreis Bergstraße muss seine Sperrzone wegen eines erneuten Falls der Schweinepest im Kreis Darmstadt-Dieburg erweitern. Aktuell lässt der zuständige Dezernent weitere Zäune bauen, um die Ausbreitung zu verhindern. Auch direkt am Rhein.
Matthias Schimpf (Bündnis 90 / Die Grünen), Kreisbeigeordneter Landkreis Bergstraße:
„Also es ist tatsächlich so, dass ich auch immer geglaubt habe, der Rhein wäre eine natürliche Grenze. Aber es gibt Videos, dass die Wildscheine den Rhein durchschwimmen. Das heißt, der Rhein ist keine natürliche Grenze.“
Seit dem Ausbruch im Juni im Kreis Groß-Gerau sind in Hessen und Rheinland-Pfalz bereits über 100 Fälle bei Wildschweinen bestätigt. Auch einige Mastbetriebe mit Hausschweinen sind betroffen.
Da jeder Kreis, ob in Hessen oder Rheinland-Pfalz, seine Regeln selbst festlegen kann, fordert Clemens Körner das Land auf, mehr Einheitlichkeit zu schaffen. Außerdem solle sich Rheinland-Pfalz an den Kosten beteiligen. Denn dass auch im Rhein-Pfalz-Kreis die Afrikanische Schweinepest ausbricht und für noch mehr Regeln sorgt, ist wohl nur eine Frage der Zeit.