Adventskalender: Auf der Rentieralm
Heute nehmen wir Sie mit auf die Alm – genauer gesagt: auf die Rentier-Alm. Die liegt nicht, wie der Name vermuten ließe, in den Alpen und auch nicht in Schweden, sondern hier bei uns in Rheinland-Pfalz. Was sich der Weihnachtsmann dabei wohl gedacht hat?
Sie hören auf so schöne Namen wie Matti, Knut, Elsa und Komet – und fühlen sich auf dieser Wiese hoch über dem Nahetal bei Bad Kreuznach offenbar pudelwohl: Insgesamt 21 Rentiere leben auf der Alm von Sonja Persch-Jost und Stefan Persch. Noch mümmeln sie friedlich vor sich hin. Die Ruhe vor dem Sturm – denn schon bald kommt so ein Typ im roten Mantel vom Nordpol, um sie abzuholen und – im wahrsten Sinne des Wortes – „einzuspannen“.
Stefan Persch, Rentier-Alm Niederhausen
„Das ist die Truppe vom Weihnachtsmann. Wir passen auf die auf. Und im Dezember holt er die ab, macht dann seine Auslieferungen. Und klar: Ende Dezember bringt er die wieder. Und dann achten wir wieder darauf, dass die aufgebaut werden und dass es denen gut geht für die Flugrouten. Logisch!“
Im Sommer gab es auf der Rentier-Alm gleich doppelten Nachwuchs: Menschenbaby Antonia und Rentierbaby Remy sind neu zum Team gestoßen. Kleiner Unterschied: Während Antonia dick eingepackt mit Mutti kuschelt, liegt Remy bei drei Grad plus einfach so auf der Wiese – kriegt der Kleine da nicht kalte Füße?
Stefan Persch, Rentier-Alm Niederhausen
„So ein Rentier fängt bei 25 Grad Minus mal an drüber nachzudenken: Könnte es kalt sein oder nicht? Also, die Situation hab ich hier noch nicht gehabt, dass die kalte Füße haben. Ich glaube es nicht.“
Frieren müssen die beliebten Schlittenzieher aus der Familie der Hirsche hier also schon mal nicht. Dafür treibt sie gerade etwas anderes um: Jetzt im Spätherbst verlieren sie ihr Geweih. Das tut zwar nicht weh und wächst auch wieder nach, schlägt den armen Tieren aber auf’s Ego: Ohne Geweih fühlen sie sich nämlich ein bisschen nackt. Macht aber nichts – solange es was Leckeres zu Fressen gibt. Apropos Fressen: in ihrer Urheimat Lappland und Sibirien landen domestizierte Rentiere für Gewöhnlich irgendwann im Kochtopf. Droht Matti, Knut, Elsa und Komet am Ende etwa das gleiche Schicksal?
Stefan Persch, Rentier-Alm Niederhausen
„Unsere Rentiere werden höchstens irgendwann mal totgestreichelt, sage ich immer im Spaß. Nein. Das sind Familienmitglieder wie ein Hund, wie eine Katze.“