ADFC stellt Fahrradklimatest vor

Dass der Wechsel vom Auto aufs Fahrrad auch in größeren Städten passiert, hoffen so einige. Doch es gibt noch ganz schön viele Hindernisse. So fragt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub die Radler jedes Jahr, wie zufrieden sie sind und wo es noch hakt. Und der Bericht von diesem Jahr zeigt, es ist noch immer viel Luft nach oben. In Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es aber zwei Hoffnungsträger.

Fahrrad fahren in der Stadt kann eine komplizierte Angelegenheit sein. Enge Fahrradwege – wenn überhaupt – und viel Verkehr. Beim Fahrradklimatest können Radler bewerten, wie gut die Radwege ausgebaut sind, wie sicher sie sich fühlen oder ob es ausreichend Stellplätze gibt.
Hessen liegt bei dem nicht repräsentativen Ranking bundesweit im Durchschnitt. Heraus ragt jedoch die Metropole Frankfurt. Hier habe sich vor allem die Breite und Qualität der Radwege verbessert, wie hier vor dem Frankfurter Landgericht.
Silvia Geiger
„Also es hat sich viel getan durch die größeren Wege, jetzt hier die roten Streifen für die Fahrradfahrer. Aber was ich sehr bemängeln muss, ist die schlechte Beschilderung. Also teilweise sieht es so aus, als wäre da ein Fahrradweg, aber es ist offiziell nicht erlaubt, weil einfach gar kein Schild da steht ‚Hier dürfen Radfahrer fahren‘.“
Alessio Santagat
„Ich finde es sehr angenehm, vor allem hier in der Stadt halt, weil man hat breite Fahrradwege und die laufen ja auch weit lang, also bis nach ganz hinten durch Frankfurt. Deswegen ist das schon eine gute Sache. Vor allem im Sommer jetzt. Da lohnt es sich schon mit dem Fahrrad zu fahren.“
Annette Kämpf-Dern
„Diese Verbesserungen mit den roten Wegen sind klasse. Das ist ein riesen Unterschied. Das einzige, was überhaupt nicht funktioniert, ist: „Warum muss man alle naselang stehenbleiben?“
Die Umfrage zeigt jedoch auch: Die hessischen Städte radeln der ländlichen Region davon.
Anders ist es in Rheinland-Pfalz. Hier sind heute Ingelheim, Landau und Stadecken-Elsheim vorne mit dabei. Die fast 10.000 Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz bewerten ihre Radwege jedoch schlechter als im Bundesdurchschnitt.
Das Ergebnis von Koblenz kann sich aber sehen lassen. Die Stadt gilt als eine mit den stärksten Verbesserungen in ganz Deutschland. Vergangenes Jahr hat sie zum Beispiel eine Straße nur für Fahrräder errichtet.
Andreas Geers, Landesvorsitzender ADFC Rheinland-Pfalz
„Koblenz war eine rein dem Autoverkehr ausgerichtete Stadt und sie haben jetzt erkannt, dass sie Potenzial haben, den Alltagsradverkehr auch zu nutzen und nicht nur den Tourismus-Radverkehr. Und ich glaube, darin liegt eine große Verbesserung.“
Doch in Rheinland-Pfalz müsse noch einiges passieren. Der ADFC nimmt dabei vor allem die Kommunen in die Pflicht.
Andreas Geers, Landesvorsitzender ADFC Rheinland-Pfalz
„In ganz vielen Kommunen sind die Stadträte und Gemeinderäte noch sehr dem Auto zugewandt. Und das muss sich ändern.“
Dann könnten sich die Radfahrer eigentlich über nichts mehr beschweren. Wäre da nicht das Wetter.