60 Jahre Elektronenbeschleuniger an der Technischen Universität Darmstadt
Und jetzt kommen wir zu einem Geburtstagskind. Der riesige Elektronenbeschleuniger der Technischen Universität Darmstadt ist jetzt nämlich genau 60 Jahre alt geworden. In den Ruhestand geht der Beschleuniger allerdings noch lange nicht, denn auch in Zukunft soll er für Forschungserfolge am Institut für Kernphysik sorgen.
Zu einem Geburtstag gehört auch eine Torte. Ein besonderer Anlass, denn mit der Forschung in der Kernphysik steht Darmstadt an der Spitze der Wissenschaft. Im Superconducting-DArmstadt-LINear-ACcelerator, kurz S-DaLinAc, werden Elektronen bis fast auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und auf Atomkerne geschossen. Durch die Spaltung der Atomkerne lassen sich Rückschlüsse auf die Entstehung von Elementen ziehen. Die Forschung auf internationalem Topniveau lockt auch viele Studenten nach Südhessen.
Norbert Pietralla, TU Darmstadt, Kernphysik: „Tatsächlich ist unser Beschleuniger im Wesentlichen ein Produkt aus Studentenhand. So werden beispielsweise Geräte, Dieagnosegeräte, am Beschleuniger oder hier hinter mir sehen wir so ein Spektrometer, experimentelle Aufbauten von den Studenten geplant.“
In den letzten 20 Jahren hat das Land Hessen die physikalische Forschung an der TU Darmstadt mit knapp 50 Millionen Euro gefördert. Wissenschaftsminister Timon Gremmels macht sich heute vor Ort selbst ein Bild. Für ihn hat der Beschleuniger eine große Relevanz für den Wirtschaftsstandort Hessen.
Timon Gremmels, SPD, Wissenschaftsminister Hessen: „Das sind die Investitionen von morgen. Nur, wenn wir weiter Forschungen und Entwicklungen fördern können, können wir zukunftsfähige Arbeitsplätze von morgen schaffen. Deswegen wäre es jetzt hier kurzsichtig Gelde reinzufrieren und zu kürzen. Wir wollen die Forschung ausbauen in Hessen und darin sehe ich auch meine Aufgabe.“
Erst vor kurzem gelang ein großer Durchbruch. Die enormen Energiemengen, die bei der Beschleunigung der Elektronen verbraucht werden, werden beim Abbremsen teilweise wieder zurückgewonnen. Dieses Recycling ist weltweit einzigartig.
Norbert Pietralla, TU Darmstadt, Kernphysik: Die Technologie der Energierückgewinnung könnte eine Basis darstellen wie beispielsweise Großforschungsanlagen, wie zum Beispiel das CERN in der Zukunft neuartige Beschleuniger bauen und einsetzen können.“
Der S-DaLinAc in Darmstadt – ein Vorbild für die Kernforschung der nächsten 60 Jahre.
.