50 Jahre ADAC Luftrettung Koblenz

Und vom Sport kommen wir jetzt zu einem großen Jubiläum. Die Luftrettung Koblenz feiert dieses Jahr 50 Geburtstag. Sie war die erste Einheit dieser Art in Rheinland-Pfalz. Neben tausenden Einsätzen leistet das Team auch letztes Jahr nahe Trier lebensrettende Hilfe bei Familie Millen. Als der kleine Oliver fast im Pool ertrinkt.

 

Constanze Millen, Mutter von Oliver: Es war der 14. Mai 2022. Es war ein Samstag und wir waren im Garten. Und dann bin ich dann in die Küche schnell gegangen, wollte Sprudel machen. Und dann kam ich dann zurück und dann meinte die Kleine. Mama, Mama der Olli ist nicht mehr da. Und dann meinte die Kleine Tochter dann noch, ja der hat eben etwas in den Pool geworfen. Dann habe ich ihn auch gefunden bin dann reingesprungen und habe ihn dann rausgeholt da war er schon bewusstlos und hatte kein Puls mehr.
Kurze Zeit später später ist die Koblenzer Luftrettung vor Ort. Stefan Goldmann ist damals Pilot im Hubscharuber Christoph 23 und erinnert sich noch genau.
Stefan Goldmann, Pilot ADAC Luftrettung: Immer dann, wenn es schon heißt Kind und Ertrinkung und Herzstillstand, dann hat sicherlich die Crew immer noch ein bisschen Adrenalin im Blut. Und jetzt dieser Moment wenn man wirklich sieht, Mensch das war das Ergebnis, du hast einem Menschen geholfen, der jetzt noch alles vor sich wieder hat. Das ist einfach großartig.
Denn im Krankenwagen fängt das Herz des damals drei Jährigen Olivers wieder an zu schlagen. Einer der Lebensretter ist Jan Walpuski. Bis heute steht er mit der Familie in Kontakt.
Jan Walpuski, Notarzt ADAC Luftrettung: Es ist eher so ein Gefühl, ja, es war richtig, was du mit deinen Teamkollegen gemacht hast. Bleib nicht stehen, mach weiter so, bemühe dich, kuck wie kannst du dich verbessern, weil nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz. Und insofern lebt jeder Mensch, den wir versorgen in gewisser Weise irgendwo weiter.
Einer von insgesamt 54 000 Einsätzen, die die Luftrettung Koblenz bisher übernommen hat. Inzwischen rückt Christoph 23 durchschnittlich sechs Mal pro Tag aus. Das ist laut ADAC deutscher Rekord.
Frédéric Bruder, Geschäftsführer ADAC Luftrettung: Die schnelle Hilfe aus der Luft hat und wird auch in Zukunft viel Bedeutung haben. Wir sehen immer mehr in ländlichen Gebieten, dass Krankenhäuser zu machen, dass normale Arztpraxen nicht mehr nachbesetzt werden und somit auch für Menschen, die in ländlichen Gebieten wohnen, die schnelle Hilfe immer noch wichtig ist.
Auch Innenminister Michael Ebling unterstreicht heute beim Festakt in Koblenz die besondere Rolle der Luftrettung.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz: Es ist eine enge Zusammenarbeit zwischen ADAC und der Bundeswehr am Standort Koblenz. Aber ich bin davon überzeugt, Luftrettung ist nicht nur Vergangenheit, es ist ein großes Stück Zukunft. Rheinland-Pfalz hat viele ländliche Räume und wir werden die Luftrettung auch in Zukunft noch mehr brauchen.
Um mehr Menschen wie Oliver zu retten. Ein Jahr nach dem Unfall geht es ihm und der Familie wieder gut.
Constanze Millen, Mutter von Oliver: Wenn ich heute noch daran denke, denke ich immer nur Wahnsinn einfach nur. Ist das jetzt wirklich passiert. Weil das war auch in dem Moment, man funktioniert als Mama nur. So wirklich raus kam es dann Abends als ich dachte, boah was ist hier eigentlich passiert. Also sowas sollte keine Mama erleben.
Und so kann Oliver heute auch mit Christoph 23 mitfliegen. Eine einzigartige Erfahrung, die er ohne die Koblenzer Luftrettung wahrscheinlich nie gemacht hätte.