400 Tonnen quer durch Frankfurt

Für Frankfurt war es der größte Schwertransport seit Jahren. Ein 400 Tonnen schwerer Strom-Transformator musste gestern Nacht quer durch die Stadt transportiert werden. Dabei wartete natürlich auch das eine oder andere Hindernis.

Über 40 Meter lang und mit rund 400 Tonnen so schwer wie vier Einfamilienhäuser. Langsam bahnt sich der Transformator seinen Weg durch engste Straßen. Die rund 40 Transporteure und Polizisten kommen dabei aber erstmal schneller voran, als gedacht.
Sven Daume, Einsatzleiter Polizei Frankfurt: „Es läuft! Es läuft, es läuft!“
Dabei sollte sich der Schwertransport eigentlich bereits eine Nacht früher in Bewegung setzen. Doch am Bahnhof im Frankfurter Osten, wo der Transformator aus Mönchengladbach ankam, gab es beim Verladen Probleme mit der Hydraulik. Gestern Nacht um 22 Uhr geht es dann endlich los. 10 Kilometer sind bis zum Ziel, dem Umspannwerk Frankfurt Nord. Doch nach einer Stunde gibt es einen ersten Haken: Eine Bahnstrecke, und die ist noch in Betrieb. Eine längere Pause für den Schwertransporter.
Sven Daume, Einsatzleiter Polizei Frankfurt: „Weil wir den Bahnübergang erst um 1 Uhr überqueren dürfen. Und wir haben es jetzt kurz vor 11.“
Genug Zeit, um ein zweites kleines Problem zu beseitigen. Ein Dübel ragt aus den Gleisen und lässt sich einfach nicht rausziehen. Am Ende muss die Flex-Maschine her.
Kai Reinhardt, Transportleiter: „Der musste noch weggeflext werden, das war das kurze Problem daran. Dass wir uns die Reifen nicht kaputtfahren vom Transportfahrzeug. Damit es dann nahtlos weitergehen kann.“
Einsatzleiter Sven Daume und sein Team nehmen es sichtlich gelassen. Doch kaum dürfen die Gleise passiert werden, lauert schon die nächste Gefahr: Die Hochspannungsleitung der Straßenbahn. Die muss abgeschaltet sein, sonst könnte mehr als nur ein Funke überspringen.
Markus Lieberknecht, Netzbetreiber Tennet: „Da muss auch die Spannungsfreiheit festgestellt werden, damit eben keine Spannung mehr am Fahrtrad liegt und es dementsprechend zu keinem Überschlag auf den Transport kommt.“
Dann geht es ohne größere Hindernisse weiter, der Verkehr muss nur kurz angehalten werden. Nachts um 3 ist der Transport endlich am Ziel angekommen, drei Stunden früher, als geplant. Bis 2025 soll das veraltete Umspannwerk aus den Siebzigern drei weitere neue Transformatoren bekommen, um die Haushalte am Main mit Strom zu versorgen. Für Sven Daume und seine Mannschaft geht es dann hoffentlich wieder so flott voran.