25 Jahre Internationales Postzentrum

Hier geht die Post ab. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das Internationale Postzentrum am Frankfurter Flughafen ist gerade 25 Jahre alt geworden. Vom klassischen Brief bis zur E-Commerce-Sendung wird hier rund um die Uhr der Großteil der internationalen Post abgefertigt – in Summe mehr als eine Millionen Sendungen pro Tag!

Die Förderbänder im Internationalen Postzentrum, kurz IPZ, sie gleichen einer Rennbahn. Bis zu 13.000 Sendungen pro Stunde flitzen hier vorbei. Allen voran in Tüten verpackte E-Commerce-Sendungen – also Waren, die übers Internet im Ausland bestellt werden. Eine logistische Meisterleistung, ermöglicht durch den sogenannten „Sorter“.
Martin Wolf, Niederlassungsleiter IPZ Frankfurt
„Einen E-Commerce-Strom von fünf- bis sechshunderttausend Sendungen pro Tag manuell zu bewältigen ist mit Sicherheit keine gute Idee auf Dauer. Und die Antwort ist der Sorter. Wir geben die Sendungen auf den Sorter drauf, der Sorter liest automatisch die Anschriften und sortiert dann automatisch eben auf die ersten beiden Stellen der Postleitzahl die Sendung in das Ziel.“
Seit drei Jahren nun stehen die Bänder der Anlage nicht mehr still. Angeschafft für elf Millionen Euro. Unverzichtbar sind aber auch die 1.500 Mitarbeiter des Unternehmens. Denn trotz High-Tech-Ausstattung muss an vielen Stellen noch immer Hand angelegt werden.
Heike Schubert, Teamkoordinatorin IPZ
„Die Arbeit, die die Damen hier machen, ist, die Sendungen vereinzeln. Was vom Format her nicht auf den Sorter passt, weil es rollt zum Beispiel, das hat ja alles seine Geschwindigkeit, das sortieren die Damen aus.“
Anschließend werden diese Sendungen einen Stock tiefer erneut von Hand sortiert, für die Zustellung in die nationalen Briefzentren. Für die nötige Sicherheit sorgt die Leitwarte. Hier wird der komplette Abfertigungsprozess überwacht. Bei Störungen oder Notfällen kann sofort eingegriffen werden. Fürs Flugzeug bestimmte Export-Sendungen werden zudem besonders genau unter die Lupe genommen.
Ralf Willsch, Sachgebietsleiter Luftsicherheit
„Jeder Beutel, wo mehrere Sendungen drin sind, wird hier mit Röntgentechnik kontrolliert. Wird geschaut, dass keine verbotenen Gegenstände drin sind. Wenn wir irgendeinen Verdacht haben, dann wird die Sendung angehalten und einer weiteren Kontrolle zugeführt.“
Bei Lithiumbatterien, Feuerzeugen oder Spraydosen etwa heißt es: zurück an den Absender. Von Beginn an dabei und noch immer in Betrieb ist die Beutelhängebahn. Sie transportiert die mit Sendungen gefüllten Transportbeutel hausintern über eine Strecke von 4,5 Kilometern. Ein Stück Postgeschichte in einem Haus, das eine Abkühlung der Weltwirtschaft stets zu spüren bekommt.
Martin Wolf, Niederlassungsleiter IPZ Frankfurt
„Manchmal sehen wir das auch als Seismograph vorher, bevor sich etwas entwickelt. Wir sehen jetzt zum Beispiel sinkende Frachtraten bei Seecontainern. Eine Konstante sehen Sie, das ist die Beutelhängebahn. Die andere Konstante: Es gibt immer noch 17 Millionen Postkarten, die wir hier bearbeiten. Die gab es vor 25 Jahren und ich glaube, die gibt‘s auch noch in 25 Jahren.“
Und auch das Internationale Postzentrum mit seiner Anbindung an den Frankfurter Flughafen dürfte es in 25 Jahren immer noch geben. Denn nirgendwo sonst können täglich bis zu 190 Tonnen Post an 266 Ziele weltweit geflogen werden.