24 Stunden nach dem Unglück – Letzte Überlebende aus eingestürztem Hotel geborgen
Der Schock sitzt noch immer tief im Urlaubsörtchen Kröv an der Mosel. In der Nacht auf Mittwoch stürzt ein Hotel teilweise ein – zwei Menschen sterben bei dem Unglück. Die Suche nach den Überlebenden hat gestern den ganzen Tag gedauert, sie haben es bei uns in der Sendung gesehen. Am späten Abend dann die große Erleichterung: Die letzte Überlebende wird aus den Trümmern gerettet.
Schritt für Schritt geht es raus aus den Trümmern. Stundenlang hatten die Einsatzkräfte darum gekämpft, die letzte Überlebende zu retten. Wie durch ein Wunder hatte die Frau in einem Hohlraum in dem ansonsten vollständig eingestürzten Stockwerk überlebt. Mit Betonsägen und anderem schwerem Gerät konnte sie gestern Abend gegen halb elf befreit werden. Fast 24 Stunden nach dem Unglück.
Romy Berger, Leiterin Polizeiinspektion Wittlich
„Das war natürlich ein enormes Glücksgefühl. Bei allen hat sich die Anspannung gelöst. Es war auch sehr, sehr wichtig für die Einsatzkräfte, die ja wirklich Unmenschliches eigentlich geleistet haben über viele, viele Stunden hinweg, dass sie da tatsächlich noch ein Erfolgserlebnis am Ende hatten. Natürlich bleibt am Ende immer die Trauer und die Gedanken auch bei den Angehörigen, von denjenigen, die das leider nicht überlebt haben.“
Einer der beiden Verstorbenen ist nach derzeitigem Erkenntnisstand der Eigentümer des Hotels „Reichsschenke“. Er liegt noch begraben unter den Trümmern seines Hotels.
Ein Gutachter begeht heute Mittag den Unglücksort. Er soll einschätzen, wie stabil das Haus ist und welche Geräte nötig sind, um den Verstorbenen zu bergen, ohne dass sich die Einsatzkräfte dabei in Gefahr begeben. Denn das Haus ist nach wie vor einsturzgefährdet.
Das Ergebnis: Das Haus muss schrittweise abgerissen werden. Morgen Mittag geht es los.
Romy Berger, Leiterin Polizeiinspektion Wittlich
„Wir werden hier einen Radius bei den Abrissarbeiten, bei den ersten Maßnahmen von 150 Metern ziehen um das eingestürzte Gebäude herum. Wir werden die Anwohner und eben auch sonstige Schaulustige möglicherweise auffordern, Fenster und Türen zu schließen und sich eben zurückzuziehen, weil wir eben nicht wissen, inwieweit hier eine gefahrengeneigte Belastung besteht.“
Bereits gestern wurden die umliegenden Häuser aus Sicherheitsgründen evakuiert. Die rund 30 betroffenen Anwohner dürfen bis zum Ende der Abrissarbeiten nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass die Maßnahmen ein bis zwei Tage dauern werden.
Während das Haus Schritt für Schritt zurückgebaut wird, beginnt für den Gutachter üblicherweise die Spurensuche, erklärt Frank Haupenthal, selbst Prüfingenieur für Baustatik.
Frank Haupenthal, Vizepräsident Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz
„Insbesondere geht es natürlich um lastabtragende Bauteile, Stützen, Wände, auch Baumaterialien. Was wurde verbaut? Holz, Beton, Stahl, ja? Auch in der Kombination. Und wie haben sich vielleicht Bauteile auch verformt und die vielleicht Rückschlüsse auch wieder geben, um vielleicht die Ursache rauszufinden.“