Der Sporttalk mit Thorsten Arnold
Exakt die Hälfte der Fußball-Bundesliga-Saison ist absolviert. Heute Abend beginnt offiziell die Rückrunde.
Eva Dieterle, Moderatorin:
Und auf die freut sich vor allem mein Kollege Thorsten Arnold aus unserer Sportredaktion. Und Thorsten, heute dreht sich natürlich auch alles erst mal um die Frankfurter Eintracht und um Omar Marmoush.
Thorsten Arnold, Sportreporter:
Na klar, da kam ja quasi über Nacht noch mal ordentlich Bewegung rein. Und alle Eintracht-Fans, die gehofft haben, dass Omar Marmoush vielleicht doch bis Ende der Saison bleibt, die dürften enttäuscht sein. 80 Millionen Euro sind halt mal 80 Millionen Euro. Also der Ägypter wird – wenn nicht noch ganz wilde Dinge passieren – die Saison nicht bei der Eintracht zu Ende spielen, sondern bei Manchester City in England.
Was mich allerdings so ein bisschen stört an diesem ganzen Transferzirkus: da steht tagelang ein Spieler im Fokus. Aber es sind ja eigentlich elf auf dem Platz. Die haben bei der Eintracht in dem Fall einen tollen dritten Platz errungen. Und den will die Eintracht heute Abend auch verteidigen gegen Borussia Dortmund. Und beim BVB, da sieht es ja alles andere als gut aus. Spiele verloren, viele Ausfälle zuletzt und der Trainer im Kreuzfeuer. Da dürfte die Eintracht genau hinschauen. Oder, Trainer Dino Toppmöller?
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Was dort passiert, das ist nicht meine Baustelle, das kann ich auch überhaupt nicht einschätzen. Es gehört immer ein Inside-Blick dazu, den habe ich nicht und den brauche ich auch nicht. Ich konzentriere mich auf meine Mannschaft, auf unsere Aufgabe, weil es schon auch für uns ein Highlight-Spiel ist, zu Hause gegen Borussia Dortmund jetzt hier die Rückrunde eröffnen zu können, in einem picke-packe vollen Stadion. Was gibt’s Schöneres?“
Arnold:
Vielleicht ein paar wärmere Temperaturen, 20:30 Uhr ist Anpfiff im Deutsche Bank Park zu einer richtungsweisenden Partie. Mit einem Sieg könnte die Eintracht sich oben festsetzen und für den Dortmunder Trainer Nuri Sahin, da wird es wirklich eng im Falle einer Niederlage.
Dieterle:
Schauen wir auf unseren anderen Erstligisten, auf Mainz 05. Die haben ja nach einer Siegesserie sich dann doch jetzt mal wieder eine Niederlage eingefangen.
Arnold:
0:1 bei Bayer Leverkusen. Aber ich sag mal, beim amtierenden deutschen Meister ist das allemal drin. Das ist quasi eingepreist. Aber jetzt guck mal hier, der nächste Gegner: auswärts bei Union Berlin. Die sind auf jeden Fall schlagbar. Aber der Trainer sagt: “Abwarten, die sind auch stark.”
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Wir wissen, da treffen wir auf hohe Qualität für den Gegner. Aber wichtig für uns ist, dass wir unser eigenes Spiel spielen. Und wenn wir das machen, habe ich ein gutes Gefühl. Das ist das Wichtigste. Aber wir spielen gegen einen guten Gegner – und gegen einen neuen Trainer auch. Und hoffentlich können wir das Spiel gewinnen.“
Arnold:
Leider fällt Jonny Burkardt, der Stürmer, wieder aus, hat sich wieder eine Muskelverletzung zugezogen. Diesmal sei es allerdings nicht so schlimm, hat Mainz 05 heute mitgeteilt. Die hoffen, dass er ganz schnell wieder zurückkehrt.
Dieterle:
Wir schauen jetzt in Liga Zwei, denn da geht es jetzt schon gleich direkt los für den SV Darmstadt 98.
Arnold:
Genau, 18:30 Uhr ist Anpfiff in Düsseldorf. Also tolles Traditionsduell der beiden Vereine und der Lilien-Trainer Florian Kohfeldt, der freut sich auch schon.
Florian Kohfeldt, Trainer SV Darmstadt 98
„Wir werden in ein Stadion reisen, was mit über 50.000 Menschen gefüllt sein wird, wenn wir da spielen. Das ist per se schon mal cool. Die haben das jede Woche. Nichts desto trotz haben wir auch gezeigt, dass wir in der Lage sind, Lösungen zu finden gegen jede Mannschaft dieser Liga. Auch wir haben uns ein paar Tage vorbereitet und haben uns einiges vorgenommen. Deshalb erwarte ich einen würdigen Rahmen und ein sehr interessantes Spiel am Freitagabend.“
Arnold:
4.500 Darmstädter Fans sind mitgereist nach Düsseldorf. Gucken wir mal, wie die Lilien da bestehen können.
Dieterle:
Und uns bleibt jetzt noch der 1. FC Kaiserslautern. Die haben ja am Samstag gegen Aufsteiger SSV Ulm eine machbare Aufgabe vor der Brust.
Arnold:
Und genau so will der Trainer nicht, dass man denkt. Das ist eine gefährliche Mannschaft mit schlauen, robusten Typen, die schnell umschalten. Und deswegen hören wir mal rein, was er sich für einen Matchplan vorgestellt hat.
Markus Anfang, Trainer 1. FC Kaiserslautern
„Wenn wir im Ballbesitz sind, dass wir den Ball auch gut laufen lassen, ohne dass wir zwangsläufig in Hektik verfallen und planlos Bälle vorne rein spielen und permanent in Umschaltbewegungen reinkommen, die der Gegner dann für sich nutzen kann. Es wird ein Spiel der Härte, der Intensität, dass du dagegen hältst, dass du Zweikämpfe gewinnst. Weil das eine Mannschaft ist, die sehr viele Zweikämpfe für sich gewinnen kann und viele Eins-gegen-Eins-Situationen auch schafft.“