Narrenkappen aus Arbeitskleidung
Die Vorfreude bei den Fastnachtern wächst – der 11.11. rückt in großen Schritten näher. Und dann können die Karnevalisten endlich wieder die Narrenkappe aufziehen. Eine ganz besonders nachhaltige Fastnachts-Kopfbedeckung wird jetzt von den Mitarbeitern einer Mainzer Inklusionswerkstatt hergestellt.
Das neue, ultimative „Must-have“ für Fastnachter. Die Narrenkappe in Orange mit Leuchteffekt. Trendy und nachhaltig. Genauso wie diese Tasche, oder Handyhülle, wird die Narrenkappe aus aussortierter Arbeitskleidung der Kommunalen Abfallwirtschaft Mainz hergestellt. Hier im Nähwerk arbeiten Menschen mit psychischer Beeinträchtigung oder Erkrankung. Oliver Stelmaszak ist 22 Jahre alt. Er hat hier nähen und zuschneiden gelernt. Jede Narrenkappe ist komplett handgefertigt.
Oliver Stelmaszak, Mitarbeiter des Mainzer Nähwerks
„Es macht auf jeden Fall Spaß. Es ist halt mehr als nur Nähen. Man hat immer verschiedene Aufgaben. Zuschneiden, Sachen teilweise sogar entwerfen. Das machen aber zum großen Teil die Fachanleiter. Genau aufzeichnen, anbügeln. Einfach alles, was drum rum dazugehört.“
Die närrische Idee hatten die Fachanleiterinnen des Nähwerks zusammen mit Ulrike Laubenheimer von der Kommunalen Abfallwirtschaft. Wiederverwertet werden nur die Outfits der Müllentsorger, die nicht selbst komplett entsorgt werden müssen.
Ulrike Laubenheimer, KAW Mainz
„Dann haben wir natürlich das, was noch gut in Schuss ist, heraus sortiert. Denn als Narrenkappe möchte natürlich jeder eine haben, wo der Leuchtstreifen noch leuchtet und das Orange noch frisch ist.“
Im Nähwerk hat man Erfahrung mit Upcycling. Auch alte Polizeiuniformen werden verwertet. Die Einrichtung gehört zur gemeinnützigen Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen. Die Narrenkappe ist ganz neu im Programm.
Lara Isenbügel, Fachanleiterin im Nähwerk
„Bisher haben wir 20 Stück gemacht und im Grunde machen wir die jetzt, bis entweder die Nachfrage aufhört, wovon wir aber gerade nicht ausgehen, oder bis einfach kein Material mehr da ist, weil das ja begrenzt ist.“
Noch gibt es ausreichend strapazierfähigen, orangefarbenen Stoff. Genug zu tun für Oliver Stelmaszak.
Oliver Stelmaszak, Mitarbeiter des Mainzer Nähwerks
„Es geht ganz nach dem eigenen Tempo, heißt: Man kann sagen, heute mache ich was Einfaches, sortiere die Stoffe oder fange direkt mit einem großen Projekt an.“


