EVO-Kraftwerk wird abgerissen
Fernwärmekunden müssen in Offenbach ab nächstem Jahr tiefer in die Tasche greifen. Hauptgrund für den Preisanstieg: die enormen Investitionskosten für die Energiewende. Der Ausstieg aus der Kohle kostet eben Geld. Am Ende zahlt der Kunde für den schnellen Weg zur Klimaneutralität. In Offenbach lösen sich derzeit die Spuren der Kohlevergangenheit langsam buchstäblich in Staub auf.
Die alte Kraftwerksruine verschwindet, eine neue Energiezentrale mit Wärmepumpen und Wärmetauschern soll dafür hier entstehen, angedockt an die Abwärme der umliegenden Rechenzentren.
Christoph Meier, Vorstandsvorsitzender Energieversorgung Offenbach AG (EVO)
„Das ist nun mal eine Energiequelle, die hier vor Ort ist. Ich meine, beim Gas sind wir abhängig von den Unwägbarkeiten der Weltpolitik und der Weltmärkte. Die Wärme hier, die nimmt uns keiner.“
Allein der Abriss kostet 5 Millionen Euro. Die Energieversorgung Offenbach, kurz: EVO, investiert in den kommenden Jahren mehr als 400 Millionen Euro in den Umbau ihrer Stromnetze und den Ausbau erneuerbarer Energien.
Die Wärmeversorgung macht in Deutschland über die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs aus und verursacht einen Großteil des CO2-Ausstoßes.
Auch das Müllheizkraftwerk soll mehr Fernwärme liefern, ohne dabei mehr CO2 zu erzeugen. Die Offenbacher müssen aufgrund dieser Maßnahmen kommendes Jahr durchschnittlich 20 Prozent höhere Energiepreise zahlen.
Angesichts des Kurswechsels in der Energiepolitik durch Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche plädiert der Versorger für Planungssicherheit.
Christoph Meier, Vorstandsvorsitzender Energieversorgung Offenbach AG
„Wir bauen eine Infrastruktur die 40+ Jahre hält. Und wenn man da alle zwei Jahre wieder umstellt, dann ist das schwierig. Mir ist wichtig, dass diese Diskussion jetzt geführt wird, aber dass sie sich auch nicht Ewigkeiten hinzieht. Aber an dem Thema Energiewende als solche kommen wir aus meiner Sicht nicht vorbei.“


