Swifties pilgern in Wiesbadener Museum
Im Museum Wiesbaden herrscht seit vier Wochen Ausnahmezustand. Der Grund: Die Popsängerin Taylor Swift inszeniert sich im neuesten Musikvideo als Figur aus Shakespeares Hamlet. Und stellt damit ziemlich exakt ein Gemälde nach, das seit vielen Jahren in der hessischen Landeshauptstadt ausgestellt wird. Gestern Nachmittag hat das Museum Wiesbaden zu einem besonderen Swift-Event geladen.
So viel Lebensfreude hätte man ihr gewünscht. Ophelia aus Shakespeares Drama Hamlet. Gemalt um 1900 von Friedrich Heyser. Das Gemälde hängt im Museum Wiesbaden.
Und man muss kein Kunstkenner sein, um zu sehen, dass sich Popikone Taylor Swift in dieser Szene ihres Musikvideos Inspiration aus der hessischen Landeshauptstadt geholt hat.
Andreas Henning, Direktor Museum Wiesbaden
„Es ist offensichtlich bis ins Detail hinein, dass Taylor Swift in der Eröffnungsszene ihres Videos dieses Gemälde nachstellt. Das ist nicht nur die Pose und das weiße Gewand, das geht bis zu den Seerosen oder der hängende Weidenzweig im Hintergrund, die roten Blüten, all das stellt sie eins zu eins nach. Es ist das Wiesbadener Gemälde.“
Daran gibt es auch für die Fangemeinde der Sängerin – die Swifties – keine Zweifel. Seit der Veröffentlichung des Songs vor rund vier Wochen strömen sie zu hunderten ins Museum Wiesbaden.
Sich einmal selbst wie Ophelia oder ihr Idol im Video fühlen. Freundschaftsbändchen gestalten, die für die Swifties ihre gegenseitige Verbundenheit symbolisieren. Dafür kommen am Sonntag rund 200 Taylor-Fans im Museum Wiesbaden zusammen.
Emma Sawatzki, aus Göttingen
„Ich finde es auch schön, wenn man was mag, sich einfach mal komplett hinzugeben und das so auszuleben.“Wilma Esselmann, aus Wiesbaden
„Ich hab mir lange überlegt, was ziehe ich an, und hab dann verschiedene Videos angeschaut und dachte, Taylor hat manchmal auch so Palliettenkleider an und dann passte das.“Matilda Lange, aus dem Saarland
„Ich hatte mir das ausgewählt für ein Kunstprojekt, was wir in der Schule machen. Und dann im Kino zu sitzen und zu sehen, dass Taylor sich das gleiche Bild ausgesucht hat wie ich. Die gleiche Darstellung von Ophelia wohl so gerne mag, dass sie es dafür verwendet hat, dafür ausgewählt hat, das fand ich super.“Rosi Tömmes, aus Wiesbaden
„Dann hab ich sie angerufen und hab gesagt, wir müssen heute ins Museum. Und hab gesagt: Pack deinen Glitzer aus!“
Einen kurzen kunsthistorischen Impuls gibt es natürlich auch und ab dem 13. November können sich Swifties an einer besonderen Rallye durchs Museum versuchen.
Andreas Henning, Direktor Museum Wiesbaden
„Diese Welle wollen wir reiten. Haben das Event heute gemacht und weitere Events kommen. Also ganz großartig und wir nehmen es als Geschenk, denn das Museum Wiesbaden wird in diesem Jahr 200 Jahr alt.“


