Viele Ausbildungsplätze in Rheinland-Pfalz noch unbesetzt
Es wird immer schwieriger für viele Betriebe in Hessen und Rheinland-Pfalz, überhaupt noch geeignete Auszubildende zu finden. Auch in diesem Jahr bleiben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt. Wir haben uns die Lage in Rheinland-Pfalz angeschaut.
Emelie Pfeifer macht seit Mitte August eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Eigentlich wollte sie ihr Abitur machen – doch schnell merkt sie: Das ist nicht ihr Ding. Durch die Berufsberatung an ihrer Schule entdeckt sie die Hotellerie für sich und findet wenig später einen Ausbildungsplatz im Parkhotel Schillerhain in Kirchheimbolanden.
Emelie Pfeifer, Auszubildende im ersten Jahr
„Hotellerie ist ein so vielseitiger Beruf. Also man kann ins Büro gehen. Man kann aber auch zu den Menschen nach draußen. Und vor allem nach der Ausbildung bleiben so viele Möglichkeiten offen. Also das war auch wirklich schon einer der Punkte warum ich gesagt habe: Hotellerie ist wirklich … das ist es.“
So wie Emelie Pfeifer entscheidet sich aber längst nicht jeder. Die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz ist für viele mühsam. 1400 Jugendliche sind aktuell noch auf der Suche.
Heidrun Schulz, Leiterin Regionaldirektion RLP
„Das wichtigste ist das sich die Bewerbenden auch wirklich nach Alternativen umschauen, manchmal ist ein sehr enges Gerüst an Möglichkeiten in den Köpfen, das wir natürlich in den Beratungen versuchen sowohl lokal, aber auch fachlich ein bisschen zu erweitern.“
Wie im Vorjahr meldet die rheinland-pfälzische Arbeitsagentur auch dieses Jahr wieder deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Auf 23 700 Ausbildungsstellen haben sich 20 900 Bewerber gemeldet. Dabei ist das Angebot an Stellen um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Zeitgleich haben sich mehr Leute beworben, ein Plus von 2,8 Prozent.
Besonders beliebt waren dieses Jahr die Ausbildungsplätze in der Maschinen und Elektrobranche. Dicht gefolgt von der Handels und Gesundheitsbranche. Für eine Ausbildung in der Metallindustrie können sich hingegen immer weniger junge Menschen begeistern.
Das Gastgewerbe zählt zu den starken Ausbildungsbranchen – trotzdem bleiben hier viele Stellen unbesetzt. Alexander Wurster hat in seinem Hotel aktuell elf Auszubildende. Durch Ausbildungsmessen, Schulbesuche und Praktika versucht er, junge Menschen für eine Ausbildung im Hotel zu begeistern. Entscheidend für den Erfolg ist seiner Meinung nach vor allem die Wertschätzung seiner Angestellten.
Alexander Wurster, Geschäftsführer Parkhotel Schillerhain
„ Wir müssen viel mehr kommunizieren, was wir denn alles tollen mit den Auszubildenden machen. Und was für Chancen die auch haben. Das zu kommunizieren, ist einer der wichtigen Punkte. Und sich klar drauf einzulassen und nicht mehr der Gedanke wie früher: Das sind billige Arbeitskräfte. Den haken müssen wir wegnehmen. Das sind sie nicht. Das sind Talente, die wir schmieden müssen das es zu Profis werden.“


