Ausstellung über Nachrichten im Frankfurter Museum für Kommunikation
Fake News sind eine Gefahr für die Demokratie. Wie kann ich die von einer echten Nachricht unterscheiden? Und wie entstehen Nachrichten überhaupt? Im Museum für Kommunikation geht es um die Geschichte der Nachrichten und unser heutiges Verhältnis dazu.
Nachrichten aus mehreren Jahrzehnten. Nachrichten über Ereignisse, die viel verändert haben. Nachrichten, mit denen wir heute noch etwas verbinden. Emotionen, politische oder gesellschaftliche Veränderungen. Die Entscheidung darüber, was eine Nachricht wert ist, bestimmt, wie wir die Welt sehen.
Annabelle Hornung, Direktorin Museum für Kommunikation Frankfurt
„In der Ausstellung geht es um die Produzentenseite, aber auch um die Konsumentenseite. Es geht darum, wie man ganz persönlich mit Nachrichten umgeht: Was machen Nachrichten mit einem, bin ich nachrichtenmüde, interessiere ich mich, für welche Themen interessiere ich mich? Kultur, Politik.“
Der Generalanzeiger ist ab 1867 Deutschlands erste Zeitung für alle. Mit Nachrichten aus verschiedenen Bereichen, einfach geschrieben. Die „Relation“ ist die erste Zeitung der Welt. Sie wird ab 1605 in Straßburg für rund ein Dutzend wohlhabender Bürger gedruckt. Neuigkeiten aus aller Welt, bis dahin Luxus. Nur wer sich Boten leisten kann, wird über internationale Ereignisse informiert.
Wenke Wilhelm, Kuratorin der Ausstellung
„Im Mittelalter hat man sich vor allem regional informiert. Also an Marktplätzen, Kirchen oder auch an Häfen, kamen sogenannte Nachrichtenausrufer. Da hat man sich ausgetauscht und hat vor allem regional und lokal erfahren, aber es gab noch nicht diesen Zugang zu internationalen oder auch überregionalen Nachrichten.“
Was direkt vor Ort passiert, scheint heute immer weniger Menschen zu interessieren. Es verschwinden ständig lokale Tageszeitungen in Deutschland. Auch die Meinung der Ausstellungsbesucher ist gefragt. Interessieren mich lokale Themen? Möchte ich für gut recherchierte Informationen Geld ausgeben?
Annabelle Hornung, Direktorin Museum für Kommunikation Frankfurt
„Es gibt noch keine ganz prekäre Region in Deutschland, die überhaupt nicht mehr an journalistisch-faktische Nachrichten kommt. Aber der Trend geht natürlich dahin, dass man sich über alternative Kanäle informiert, und deswegen wollen wir natürlich auch einen Fokus auf Lokaljournalismus und dessen Wichtigkeit in der demokratischen Debatte richten.“


