IHK fordert Bau einer Mittelrheinbrücke

Seit Jahrzehnten ist sie im Gespräch – die Mittelrheinbrücke. Sie soll die Verbindung zwischen dem Rhein-Lahn-Kreis und dem Rhein-Hunsrück-Kreis schaffen. Doch ein Bau-Start ist immer noch nicht in Sicht. Die Industrie- und Handelskammer Koblenz fordert nun endlich ein klares Bekenntnis zur Mittelrheinbrücke.

Hier, in St. Goar-Fellen, soll sie irgendwann einmal stehen, die Mittelrheinbrücke. Auf einer Strecke von 80 Kilometern gibt es zwischen Mainz und Koblenz keine feste Überquerung über den Rhein. Bewohner und   Arbeitnehmer führen ihre Leben überwiegend auf ihrer Rheinseite, so die IHK Koblenz. Eine Hürde für die regionale Wirtschaft. Das spürt auch Alexander Bayer, der ein Modehaus in Nastätten führt.
Alexander Bayer, Geschäftsführer Modehaus Bayer und IHK-Regionalbeirat
„Wir haben einen Radius von über 30 Kilometern Einzugsgebiet, wo wir Kunden von überall her bekommen. Außer natürlich in Richtung der natürlichen Grenze Rhein. Wir sind im Rheingau stark, wir sind Richtung Koblenz stark, Richtung Dietz, Limburg und Wiesbaden, aber hier hört es abrupt auf.“
Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt stellt nun in Aussicht: Das Land könnte die Brücke zu 90 Prozent finanzieren, vorbehaltlich zukünftiger Haushaltsverhandlungen. Die restlichen 10 Prozent müssten dann der Rhein-Lahn-Kreis und der Rhein-Hunsrück-Kreis tragen.
Daniela Schmitt (FDP), Verkehrsministerin RLP
„Es ist ein starkes Bekenntnis meinerseits zu dem Bau der Mittelrheinbrücke. Die Menschen warten sehr sehr lange und es ist wichtig, dass wir hier jetzt Schritt für Schritt weiterkommen.“
Auf 80 bis 100 Millionen Euro schätzt die IHK die Kosten für die Mittelrheinbrücke momentan. So hoch, wie der ganze Landesbauetat eines Jahres.
Wenn auch kein festes Zugeständnis der Ministerin – für die IHK ein Hoffnungsschimmer, dass endlich etwas voran geht.
Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz
„Planerisch sind wir so weit wie noch nie. Wir haben jetzt auch Geld am Horizont mit dem Sondervermögen des Bundes zusätzliches Geld- Was fehlt ist wirklich der politische letzte Wille, dass die Brücke gebaut werden muss. Und es fehlt, um diesen Bauentscheid auch umzusetzen immer noch an Planungskapazität im Landesbetrieb für Mobilität.“
Wo die Brücke hinkommen soll, ist schon geklärt. Fehlen noch die Details. An diesem Punkt war die Planung bereits vor 16 Jahren. Damals gab es sogar schon Modelle von der Brücke. Regierungswechsel stoppten die Planung dann.
Arne Rössel hofft, dass sich das nach der kommenden Landtagswahl 2026 nicht wiederholt. Dann könnte es im besten Fall in vier Jahren zum Spatenstich kommen.