Angeln trendet bei Jugendlichen

Das erlebt auch der Angelsport-Verein im hessischen Langen, der einen großen Zulauf hat. Wir waren beim Jugendfischen dabei.

Da ist ihnen einer ins Netz gegangen. Ein dicker Karpfen, etwas über 60 Zentimeter lang. Für Janik und Lennard ein toller Erfolg. Schon seit einer Nacht angeln und campen sie mit vier anderen Jugendliche hier am Langener Waldsee.
Henry, 17 Jahre
„Ich find’s halt einfach schön, zu angeln. Das ist draußen in der Natur, ich sag mal was anderes als zu Hause immer nur zu zocken oder sowas. Genau. Ich finds einfach allgemein rundum schön, eine schöne Community, die man hat, ich habe viele Freunde dadurch auch gefunden.“
Leon, 17 Jahre
„Es macht trotzdem Spaß, wenn man Nachtangeln macht, also wenn man ein Zelt hat. Oder man hat eine Unterkunft. Da gibt’s halt elektrische Bissanzeiger, hast du ein Walkie-talkie, das dir mitteilt, dass du einen Biss hast.“
Doch nicht alle Fische, die die Jungs fangen, dürfen sie auch aus dem Wasser holen. Dieser Karpfen zum Beispiel ist zu groß und kommt zurück in den See. Er soll dort für Nachwuchs sorgen.
Der Angelsportverein Langen hat inzwischen einen Aufnahmestopp für Neumitglieder. Zu viele wollen Angeln gehen.
Boris Heinrich, Vorsitzender ASV Langen
„Ist definitiv ein Trend. Also das lässt sich schön beobachten, seit der Corona-Pandemie, die wir hatten, dass dieses Naturerlebnis, draußen sein, das soziale Gefüge, etwas erleben, zugenommen hat. Das belegen nicht nur die Zahlen aus den verschiedenen Bundesländern, wo die Tendenz ständig nach oben geht. Das können auch wir belegen. Allein in diesem Jahr haben wir einen Zuwachs an sechs Jugendlichen.“
Janik hat seinen ersten Fisch schon mit vier Jahren geangelt.
Janik, 14 Jahre
„Ich wurde mit drei Jahren das erste mal zum Angeln mitgenommen von meinem Vater und meinem Opa. Und es hat mir einfach so viel Spaß gemacht, draußen in der Natur zu sein und Fische zu fangen, dass ich es immer noch mache.“
Was für Janik auch dazu gehört: Erfolge auf Instagram teilen und anderen Angel-Influencern beim Fischen zuschauen. Durch Social Media habe sich das Bild vom Angeln gerade für junge Menschen stark verändert, meint Jugendwart Marlon Töpert.
Marlon Töpert, 23 Jahre, Jugendwart ASV Langen
„Man denkt früher, man sitzt nur rum. Man hat irgendwelche Anglerhosen an, es ist irgendein älterer Herr, aber das ist halt nicht mehr so.  Wir sind auf dem Boot unterwegs. Wir fangen große Fische, besonders hier im See und ich glaub das ist für die Jugendlichen eine coole Sache.“
Köder bauen, am Ufer sitzen, oder mit dem Boot rausfahren. Obwohl die Ausbeute bisher nicht allzu groß ist, Langeweile kommt an diesem Wochenende bei den Jugendlichen bestimmt nicht auf.