Tag der Menschen mit Behinderung im hessischen Landtag
Auf dem Spielplatz, beim Sport, im Töpferkurs: Noch oft verbringen Menschen mit und ohne Einschränkung ihre Freizeit nicht gemeinsam. Das können wir doch eigentlich besser, sagen die hessische Landesregierung und das Parlament. Sie haben heute zum 12. Tag der Menschen mit Behinderung in den Landtag nach Wiesbaden eingeladen.
Rund 30 Musikbegeisterte stimmen sich hier in Rüsselsheim auf den Herbst ein. All inklusive – so das Motto des neu gegründeten Freizeitchors. Hemmungen hat keiner, die gute Stimmung steckt an.
Christine Hodauer
„Gut.“ – „Und was hat Ihnen heute so Spaß gemacht?“ – „Das Singen und alles.“Gerd Bockert
„So singen halt. War gut.“Jochen Fuhrmann
„Es macht Spaß, Geräusche zu machen. Zu singen. Und mit so Übungen da so reinzukommen, das fand ich ganz schön.“Fatma Yildiz
„Finde ich sehr menschlich. In der Welt sind wir sowieso oft gespalten. Klein, groß, alt, jung. Musik verbindet halt.“
Verbindungen schaffen – genau das will die Museumsleitung erreichen: Mit diesem Chor, aber auch mit anderen Projekten wie einer Museumsführung in Gebärdensprache.
Cornelia Röhlke, stellv. Museumsleiterin Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
„Inklusion ist ja eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und gerade der Kulturbereich, die Museen eignen sich besonders für Inklusion durch die kreativen Angebote, die man hier machen kann.“
Das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Handicap müsse ihrer Meinung nach selbstverständlicher werden. Auf dem Arbeitsmarkt, aber auch in der Freizeit . Wie in diesem Chor. Oder unter Wasser: Eine Tauchschule in Baunatal bietet Tauchkurse für Menschen mit und ohne Behinderung an. Insgesamt sechs Projekte zeigen heute im hessischen Landtag, wie Inklusion in der Freizeit gelingen kann.
Cornelia Röhlke, stellv. Museumsleiterin Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
„Es gibt eben auch noch eine gewisse Scheu und es gibt Berührungsängste bei den Menschen ohne Beeinträchtigung. Es muss einfach im Alltag fest integriert sein. Die Schule hat ja schon damit begonnen und in allen Bereichen müssen Zugangsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen geschaffen werden, damit diese Begegnung eben auch gelingen kann.“
Heißt: Es braucht mehr Unterstützung der Politik, damit solche Projekte erfolgreich sein können.
Astrid Wallmann (CDU), Präsidentin Hessischer Landtag
„Es ist, glaube ich, ganz wichtig, dass heute bei dieser Veranstaltung auch darüber gesprochen wird an ganz praktischen Beispielen, wo Benachteiligungen noch existieren. Das können ja auch einfach tatsächliche Barrieren sein. Und die müssen am Ende angegangen werden und soweit es geht, abgebaut werden. Und daran wollen wir arbeiten und daran will auch die Politik arbeiten.“


