19-Jähriger hilft ehrenamtlich im Hospiz

Der Tod – immer noch ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Denn meist wird vermieden darüber zu sprechen oder sich gar intensiver damit auseinanderzusetzen. Ein 19-jähriger Nordhesse wählt da einen anderen Weg. Bereits in jungem Alter stellt er sich dem Thema. Er arbeitet ehrenamtlich im Hospiz, kümmert sich um Menschen, die im Sterben liegen – und er möchte aufklären.

Maximilian Feil begleitet Menschen, wie Sonja Strieder auf ihrem letzten Weg. Eine Aufgabe, die viele andere scheuen. Der 19-Jährige spricht mit ihnen, hilft ihnen beim Essen, versucht so viel Normalität herzustellen, wie möglich.
Maximilian Feil, ehrenamtlicher Sterbebegleiter
„Was eigentlich das allerwichtigste ist: einfach mal da sein. Oft werden gar keine Wörter gesprochen, da sitzt man dann einfach mal nur am Bett, hält die Hand der Person, ist für die Person da. Damit sie weiß, sie ist nicht alleine, wir sind für sie da und das macht schon wirklich viel.“
Sonja Strieder ist schon über ein Jahr im Hospiz Kellerwald. Die Gespräche mit Max haben ihr wieder etwas Lebensqualität geschenkt.
Sonja Strieder, Gast im Hospiz Kellerwald
„Ich hätte ja niemals gedacht, dass ich nochmal so eine schöne Zeit verbringen kann. So ein Jahr, das mich regelrecht erfüllt. Schöner konnte ich es zuhause gar nicht haben.“
Ein Jahr: eine außergewöhnlich lange Zeit für ein Hospiz, in der sie mit Max eine ganz besondere Beziehung aufbaut. Nach einem Schulpraktikum im Hospiz beginnt Max die Ausbildung zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter. Der Tod, vorher kein Thema in seinem Leben, ist auf einmal allgegenwärtig.
Maximilian Feil, ehrenamtlicher Sterbebegleiter
„Sterben gehört zum Leben dazu und das ist völlig normal und in diesem Szenario erst recht auch absehbar. Diese Menschen werden nicht mehr gesund, es ist klar, dass diese Menschen streben werden und dann ist es mit mir viel besser zu vereinen und zu sagen: ‚Okay, es kommt so‘.“
In seinem Umfeld merkt Max oft, dass das Thema gewechselt wird, wenn er von seiner Arbeit im Hospiz spricht. Der Tod werde in unserer Gesellschaft noch immer tabuisiert. Das will Max ändern.
Maximilian Feil, ehrenamtlicher Sterbebegleiter
„Wir versuchen dieses Thema Tod mehr in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, dieses Thema Hospiz und Hospizbewegung. Und da machen wir Videos über das Thema Tod, Sterben, wie ist es hier im Hospiz.“
Die Videos sollen Menschen animieren, sich frühzeitig mit dem Tod auseinanderzusetzen und darauf vorzubereiten. Sonja Strieder hat bereits ganz genaue Vorstellung. Für ihre Beerdigung wünscht sie sich, …
Sonja Strieder, Gast im Hospiz Kellerwald
„dass der Max die Urne trägt.“
„Und was sagt der Max dazu?“
„Es wäre ihm eine Ehre, hat er gesagt. Und da habe ich mich sehr gefreut.“
Das Klavier, auf dem Max Sonja regelmäßig vorspielt, hat sie dem Hospiz gespendet. Sie hofft, dass auch nach ihrem Tod noch viele Gäste Freude am Klavier und Max‘ Spiel haben werden.