Prozess um schwere Vergewaltigungen in Frankfurt
Über Jahre hinweg soll ein heute 44-jähriger chinesischer Staatsbürger Frauen betäubt und missbraucht haben. Die Taten soll er gefilmt und die Aufnahmen dann verbreitet haben. Die Anklage lautet auf versuchten Mord.
Zehn junge chinesische Frauen sollen ihm zum Opfer gefallen sein, dem 44-jährigen Angeklagten. 22 Fälle verliest die Staatsanwaltschaft heute Morgen im Frankfurter Landgericht. Immer wieder soll der Beschuldigte Frauen ohne deren Wissen verschreibungspflichtige Medikamente gegeben haben, die sie bewusstlos machten. In diesem Zustand soll er sie vergewaltigt und die Opfer sowie sich selbst dabei gefilmt haben.
Katharina Schreiber, Staatsanwältin
„In mehreren Fällen soll die Dosierung so stark gewesen sein, dass die Geschädigten sich in Folge der Verabreichung der Medikamente in konkreter Lebensgefahr befunden haben sollen, sodass ihr Überleben nur noch vom Zufall abhing. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten deshalb vor, dass er den potenziellen Tod der Opfer, die zum Glück alle überlebt haben, billigend in Kauf genommen hat, weshalb er sich auch versuchten Mordes hier verantworten muss.“
Wenn der Angeklagte, wie von der Staatsanwaltschaft gefordert, wegen versuchten Mordes verurteilt wird, droht ihm eine lange Haftstrafe und die Anordnung einer Sicherheitsverwahrung.
Eine Stunde dauert es, bis alle vorgeworfenen Fälle verlesen sind. Einige der betroffenen Frauen seien bis heute psychisch und physisch geschädigt und hätten Suizidgedanken geäußert. Bei einer der Vergewaltigungen soll das Baby des Opfers im gleichen Raum gewesen sein.
Zudem soll der Beschuldigte in 25 Chatgruppen vernetzt gewesen sein und dort die Fotos und Videos sowie Anleitungen und Ratschläge mit anderen geteilt haben.
Tabea Laier, Reporterin in Frankfurt
„Der Angeklagte zeigt während der Verhandlung keine Regung und blickt durchgehend auf den Tisch vor sich. Selbst bei den pikantesten Details reagiert er emotionslos.“


