Mysteriöser Vermisstenfall: 74-Jährige seit Monaten verschwunden – Ehemann verzweifelt

Seit Ende Mai wird im nordhessischen Frankenberg eine 74-jährige Frau vermisst. Anfangs wird ihr Ehemann verdächtigt, sie getötet zu haben. Der aber beteuert seine Unschuld und wendet sich jetzt mit der ganzen Geschichte an die Medien. Seine Hoffnung: Vielleicht hat doch noch irgendjemand irgendeinen Hinweis

Motorradtouren, Familienausflüge, Strandurlaube. Seit Monaten schwelgt Gerd Koch jeden Tag in Erinnerungen an seine Frau Margarete. Seit 56 Jahren gehen die beiden gemeinsam durchs Leben, haben drei Kinder, sechs Enkel und drei Urenkel.
Gerd Koch, Ehemann der Vermissten
„Sie hat gut Kuchen gebacken, gut gekocht. Und das fehlt mir. Jetzt gibt’s Eintopf und Nudeln und… Das fehlt mir eigentlich. Und vor allen Dingen, dass sie weg ist.“
Am 28. Mai dieses Jahres bereitet Gerd Koch das Mittagessen zu, lässt seine demente Frau für ein paar Minuten unbeaufsichtigt auf der Terrasse sitzen. Als er wieder rauskommt, ist sie weg. Koch alles ab und fragt auch bei Nachbarn nach, doch keine Spur. Schließlich ruft er die Polizei. Die leitet eine große Suchaktion ein, ohne Erfolg.
Gerd Koch, Ehemann der Vermissten
„Und nachts um eins kam die Polizei: ‚Herr Koch, wir müssen Sie festnehmen. Es besteht der Verdacht, dass Sie mit Ihrer Frau in den Wald sind und ihr was angetan haben.‘ Eine Nachbarin hätte mich gesehen. Ich bringe doch meine Frau nicht um, alleine der Gedanke schon…“
Nach mehreren Stunden Verhör kommen auch die Ermittler zu dem Schluss, dass sie Gerd Koch glauben können und entlassen ihn aus der Untersuchungshaft.
Timo Ide, Staatsanwaltschaft Marburg
„Derzeit läuft noch das Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten, dieses ist noch nicht formal abgeschlossen. Es gibt noch weitere Ermittlungen, zu denen ich im Einzelnen keine weiteren Angaben machen kann. Derzeit wird aber nicht mehr aktiv nach Frau K. gesucht, weil es schlichtweg momentan keine konkreten Hinweise auf den Aufenthaltsort von Frau K. gibt.“
Je länger sie verschwunden ist, desto mehr schwindet Gerd Kochs Hoffnung sie noch lebend zu finden. Trotzdem  bittet er alle Menschen nach ihr Ausschau zu halten.
Gerd Koch, Ehemann der Vermissten
„Dann wüsste man, was los wäre. Dann könnte man sie beerdigen. So kann man ja nicht… man weiß ja gar nicht…“
So gerne würde er Abschied von der Frau nehmen, die ihn mehr als 50 Jahre lang durchs Leben begleitet hat.
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Wer die Vermisste gesehen hat oder Hinweise auf ihren Aufenthaltsort geben kann, kann sich an die Polizei in Frankenberg oder an jede andere Polizeidienststelle wenden.