Wie gut ist Hessens Drohnenabwehr? – Besuch bei der Polizeifliegerstaffel in Egelsbach
Es wirkt so als wäre Deutschlands Himmel schutzlos. Immer mehr Drohnen werden über Flughäfen und kritischer Infrastruktur gesichtet. Wurde die Gefahr zu lange unterschätzt? Innenminister Roman Poseck sagt: Hessen geht voran und baut die Drohnenabwehr aus. Wie das genau aussieht – das haben wir uns heute am Flugplatz Egelsbach angeschaut.
Demonstration im Drohnen-Kompetenz-Zentrum der Polizeifliegerstaffel: Ein Jammer kommt zum Einsatz – er stört die Drohne und zwingt sie zu einer kontrollierten Landung. Solch kleine Drohnen vom Himmel zu holen ist für die hessische Polizei kein Problem.
Moritz von Zezschwitz, Leiter Polizeifliegerstaffel Hessen
„Die Drohne wird ja in der Regel aus dem Nahbereich gestartet. Das findet alles ja in der Regel in einem relativ kleinen Umkreis statt. Und wir haben dann neben die Möglichkeit diese Drohnen technisch festzustellen und auch technisch zu beeinflussen. So, dass sie dann eben nicht dorthin gelangen, wo wir sie nicht haben möchten.“
Schwieriger wird es bei Drohnen, die keine direkte Funkverbindung haben. Eben solche die eingesetzt werden können, wenn nicht Privatpersonen, sondern Länder hinter den Drohnenangriffen stecken.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Wenn fremde Staaten aktiv sind müssen wir davon ausgehen, dass die diese unkooperativen Drohnen einsetzen. Da sind unsere Fähigkeiten noch nicht gut genug. Da sind sie ausbaufähig.“
Deshalb will Hessen in den nächsten Monaten investieren: Millionenbeträge in einstelliger Höhe für stärkere Störsender, Radare und Hochleistungskameras.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Mir ist es wichtig, dass wir auch diese Drohnen angreifen können, dass wir sie zu einer Landung zwingen, dass wir den Funkkontakt unterbinden und dass wir sie gegebenenfalls auch – wenn es erforderlich ist – zum Absturz bringen, damit von ihnen keine Gefahr ausgeht.“
Die gesetzliche Grundlage dafür gibt es in Hessen seit der Änderung des Polizeigesetzes im Dezember. Ein Abschuss von Drohnen soll aber nur die letzte Option sein.
Die Gewerkschaft der Polizei in Hessen fordert zusätzlich mehr Personal: 1.000 neue Stellen, unter anderem für die Drohnenbekämpfung.
Jens Morherr, Gewerkschaft der Polizei Hessen
„Technische Mittel alleine reichen für die Drohnenabwehr nicht aus. Was hier dringend geboten und erforderlich ist, ist Personal, welches die Technik A bedient und B dann auch flächendeckend in Hessen zum Einsatz bringt. Und das ganze 24/7 rund um die Uhr.“


