Neue Lernplattform soll Lehrern den Umgang mit KI zeigen
Wir sind jetzt offen für Künstliche Intelligenz. Ob für Hausaufgaben oder zur Prüfungsvorbereitung: Mehr als die Hälfte aller Schüler in Deutschland nutzt ChatGPT und Co., zum Beispiel, um sich Texte automatisch generieren zu lassen. Eine Herausforderung für die Lehrer, die viele Fragen mit sich zieht: Wann dürfen die Schüler KI benutzen? Worauf sollten sie achten? Eine neue Weiterbildung in Rheinland-Pfalz soll bald Antworten geben.
Künstliche Intelligenz ist aus den Schulalltag nicht mehr wegzudenken: Schüler und Lehrer können KI für ihre Lehrmaterialien nutzen. Ein Lückentext? Heute innerhalb weniger Sekunden fertig.
Doch wie können Lehrer KI im Unterricht richtig einsetzen?
Die Weiterbildung „AI4Teachers“ soll Lehrer ab November in Sachen KI schulen.
Sven Teuber (SPD), Bildungsminister RLP
„Wir wollen, dass Menschen darauf vorbereitet sind, was sie in der Lebenswelt erwartet und wir müssen sie fit machen. Das sind die Herausforderungen, die uns auch die Wirtschaft stellt: Bereitet Menschen, Kinder, Jugendliche so auf die Welt vor, dass wir mit Ihnen gut arbeiten können und dass sie auch die Probleme von morgen lösen können. Das geht nicht durch Verbote, wie auf anderen Seiten vom Rhein oder an anderen Stellen tatsächlich, sondern das geht nur, indem man gemeinsam medienbildend tätig wird.“
Die Bildungsinitiative AI4Teachers ist eine Kooperation zwischen dem Bildungsministerium Rheinland-Pfalz und dem Frauenhofer-Institut. Das Ziel: Lehrer sollen darauf sensibilisiert werden, KI-Inhalte kritisch zu hinterfragen.
Prof. Dr. Stefan Wrobel, Leiter des Fraunhofer IAIS
„Die großen Modelle der Künstlichen Intelligenz haben beeindruckende Fähigkeiten aber sie habe auch viele Eigenschaften, die wir Menschen auch haben. Unterschiedliche politische Einstellungen, unterschiedliche Präferenzen, unterschiedliche Dinge, die sie wissen und nicht wissen. Und das muss man lernen, dass KI kein abstraktes, perfektes Orakel ist, dass immer Recht hat, sondern, dass auch diese KIs in einem engen Sinne Persönlichkeiten haben und dass ich darauf reagieren muss, wenn ich KI nutze. Und all dieses wird eben Thema sein, in dem was wir jetzt ausbilden.“
100 Lehrer sollen in Sachen Künstlicher Intelligenz fit gemacht werden und ihr Wissen dann in den Schulen weitergeben. Viel zu wenige, sagt Cornelia Schwartz vom Philologenverband Rheinland-Pfalz.
Cornelia Schwartz, Philologenverband RLP
„Hundert Lehrkräfte sind vielleicht ein bisschen wenig angesichts der Zahl, die wir tatsächlich haben, so 40-50 Tausend Lehrkräfte. Und es geht eben nicht, dass wir immer alles zusätzlich on top machen, sondern wir brauchen natürlich Lehrkräfte, die jetzt die Zeit dafür zur Verfügung gestellt bekommen und nicht nur hundert, sondern dann eben entsprechend mehr.“


