Knopfaugen und Kuschelfell – Nachwuchs bei den Roten Pandas im Opel-Zoo

Bei den Roten Pandas gibt es Nachwuchs. Im Juni wurde dort die kleine „Tian“ geboren. Seit einigen Tagen kann man sie nun endlich auch beim Herumlümmeln im Außengehege beobachten.

Noch ist alles ganz schön ungewohnt. Da bleibt die kleine Tian lieber dicht an Mamas Fersen. Drei Monate ist das kleine rote Panda-Mädchen jetzt alt. Auf Erkundungstour hier im Außengehege war es trotzdem erst ganz selten.
Dr. Tanja Spengler, Biologin im Opel-Zoo
„Die bleiben sehr, sehr lange in ihrer Wurfhöhle, also wirklich monatelang. Das heißt, sie sind Mitte September jetzt erst rausgekommen. Natürlich hat man vorher schon gemerkt, da ist was im Busch, die Mutter verhält sich anders und so weiter, ist öfters verschwunden. Das heißt, man kann dann mal kurz in die Wurfhöhle reingucken, sieht, Jungtier ist da, lebendig, super, alles prima.“
Wenn die Temperaturen für uns ungemütlich  werden, fühlen sich die Roten Pandas erst so richtig wohl. Sie stammen aus dem Himalaya und sind dementsprechend  ganz  andere Bedingungen gewohnt.
Die Tiere sind nachtaktiv, tagsüber schlafen sie viel. Vor allem Papa Tao, denn die Kindererziehung ist bei roten Pandas klassisch Frauensache.
Aber auch Mama Mai Lin und Baby Tian lassen es heute ruhig angehen. Wer im Zoo  also Entschleunigung  sucht, kann sich hier bestens inspirieren lassen.
Dr. Tanja Spengler, Biologin im Opel-Zoo
„Die sind relativ langsam unterwegs, das ist immer ganz lustig anzuschauen. Das heißt, sehr,  sehr  in Zeitlupe, ganz energiesparend.“
Verständlich, denn bei den roten Pandas steht vor allem Bambus auf dem Speiseplan. Von üppiger Kost kann da ja wirklich keine Rede sein.
Tians Geburt ist eine echte Besonderheit. Weil ihr natürlicher Lebensraum immer weiter eingeschränkt und die Nahrungssuche beschwerlicher wird, sind Rote Pandas vom Aussterben bedroht. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge nur noch etwa 10.000 Tiere.
Dem wollen Zoos weltweit mit Zuchtprogrammen entgegenwirken.
Dr. Tanja Spengler, Biologin im Opel-Zoo
„Also es ist so, dass die Zoos durch diese Erhaltungszuchtprogramme wirkliche eine sehr,  sehr  wertvolle Arbeit meines Erachtens leisten für den Artenschutz. Das  heißt, es gibt einige Tierarten, die wir eben nicht mehr hätten, wenn es keine Zoos geben würde. Und dadurch, dass man ganz gezielt Populationsmanagement betreibt, schafft man es, dass einzelne Arten auch erhalten bleiben.“
Tian wird Kronberg also irgendwann verlassen, um in einem anderen Zoo eine eigene Familie zu gründen. Aber das dauert. Noch ist viel Zeit zum Kuscheln, Bambus schnuckeln und erkunden.