Autozulieferer baut hunderte Stellen ab
Es ist die wohl größte Krise der deutschen Automobilindustrie und täglich kommen neue Hiobsbotschaften. Bei traditionsreichen Autobauern wie Opel aus Rüsselsheim oder VW in Baunatal stehen tausende Stellen auf dem Spiel und auch die Zuliefererbranche hat mit der wirtschaftlichen Lage zu kämpfen. Das heißt: Jobabbau im großen Stil. So auch beim Auto-Zulieferer Stabilus in Koblenz. Rund 8.000 Menschen arbeiten weltweit für den Konzern, 450 von ihnen sollen gehen.
Eine Nachricht, die wie eine dunkle Wolke über dem Stammwerk in Koblenz hängt. Vor wenigen Tagen kündigt das Traditionsunternehmen an, 450 Stellen streichen zu wollen. Man wolle mehrere Produktionsflächen zusammenführen, um so die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns stärken. Für die Mitarbeiter ein echter Schock.
Ali Yener, IG Metall Koblenz
„Natürlich, wenn so eine Zahl im Raum steht, ist eine Unsicherheit da. Aber unser Job ist, mit den Kolleginnen und Kollegen den Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass er von diesen Abbauzielen im Idealfall größtmöglich Abstand nimmt.“
Das Unternehmen selbst, das sich auf Gasdruckfedern und Dämpfer für Kofferräume spezialisiert hat, möchte sich dazu heute nicht äußern. Auch nicht zu der Frage, wie viele der rund 1600 Jobs in Koblenz gefährdet sind. Die IG Metall gibt heute vorsichtig Entwarnung. Bis Ende 2028 bestehe am Standort Koblenz eine vertraglich festgehaltene Beschäftigungssicherung. Betriebsbedingte Kündigungen seien damit ausgeschlossen. Dennoch lasse sich die herausfordernde wirtschaftliche Situation in der Branche nicht leugnen.
Ali Yener, IG Metall Koblenz
„Aber auch die Unternehmen müssen ihre Hausaufgaben tätigen. Sie können im Prinzip diesen Umbrüchen nicht mit blanker Personalabbaustrategie begegnen, sondern sie müssen neue Produkte entwickeln, sie müssen Konzepte entwickeln, sie müssen letztendlich innovativer werden. Das reicht allein nicht, auch die Politik muss flankierend unterstützen.“


