Praktikanten aus Ruanda bei Mainzer Biotechnologie-Firmen

Rheinland-Pfalz und Ruanda verbindet eine enge Partnerschaft. Es gibt über 2.000 Projekte, in denen die Zusammenarbeit gefördert wird. Eines davon ist das Zertifikats-Programm BioMex. Ruandische Studenten studieren online an der Hochschule Koblenz in den Bereichen Biotechnologie und Biomedizin. Dazu gehören auch zwei Wochen Praktikum, die sie gerade in Deutschland machen.

Es ist ihre erste Reise nach Deutschland. Ange Ingabire und Olivier Twizeyimana sind für zwei Wochen an der Unimedizin in Mainz und lernen unter anderem Pharmazie, Epidemiologie und Klinikapotheke kennen. Heute ist die Immunologie dran. Dr. Matthias Klein zeigt den beiden, wie hier Genome sequenziert werden.
Neu ist die Laborarbeit für die ruandischen Studenten nicht. Zuhause arbeiten sie bei der ruandischen Food and Drugs Authority. Trotzdem – die fortschrittliche Technologie in Deutschland kennen sie so aus ihrem Heimatland nicht.
Ange Ingabire, Praktikantin des BioMex-Programms
„Heute waren wir in der pharmazeutischen Abteilung und wir haben richtig viele Maschinen gesehen. Die können dort ihre eigene Medizin herstellen. Wir haben sehr viel gelernt und würden gerne sehr viel davon mit in unser Land nehmen.“
Olivier Twizeyimana, Praktikant des BioMex-Programms
„Zurzeit arbeite ich in der Arzneimittelzulassung. Darüber möchte ich mehr Fähigkeiten und Wissen bekommen. Und in diesem Land, einem fortschrittlichen Land, möchte ich gerne hoch entwickelte Ausrüstung sehen. Ich habe theoretisches Wissen, das möchte in der Praxis anwenden.“
Neben Ange und Olivier lernen gerade zehn weitere BioMex-Studenten in Rheinland-Pfalz verschiedene Unternehmen aus dem Bereich Biotechnologie kennen.
Und auch Ministerpräsident Alexander Schweitzer empfängt die Studenten.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident RLP
„Es geht darum, dass wir einer der führenden Standorte für Biotechnologie und die Wissenschaft drumherum sind. Mindestens im deutschsprachigen Raum, ich glaube inzwischen in ganz Europa. Und es knüpft an an unsere Graswurzelpartnerschaft, die wir zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda schon seit vielen Jahrzehnten haben. Und diese beiden wichtigen Themen zu verknüpfen, ist einfach eine tolle Sache.“
So solle Forschungswissen von hier nach Ruanda gebracht werden..
Ange Ingabire möchte in Zukunft am liebsten Impfstoffe gegen Autoimmunkrankheiten entwickeln und so mit Hilfe der Biotechnologie in Ruanda Leben retten.