Nach Übergriffen: Sicherheitsmaßnahmen im Freibad Gelnhausen
Was ein schöner unbeschwerter Freibadbesuch werden sollte, wurde für mindestens acht junge Mädchen im südosthessischen Gelnhausen zum Albtraum. Vor knapp zwei Wochen soll es dort zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Vier syrische Männer sollen Mädchen im Alter von elf bis 16 Jahren gegen ihren Willen am ganzen Körper angefasst haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Das Gelnhäuser Barbarossabad. Hier soll eine vierköpfige Männergruppe Mädchen im Wasser begrabscht haben.
Maria Pfeiffer
„Dann sind die Kinder zum Bademeister gelaufen und der Bademeister hat auch dem dem nicht so viel Gehör geschenkt, was ich jetzt auch nicht so gut finde und dann sind die Mädchen wieder ins Wasser gegangen.“
Erst nach Stunden soll das Personal die Polizei alarmiert haben. Diese nimmt vier Syrer im Alter von 18 bis 28 Jahren vorläufig fest.
Kolja Saß (FDP), Fraktionsvorsitzender Stadtverordnetenversammlung in Gelnhausen
„Also nach meiner Kenntnis ist es so, dass, wenn ein Sexualdelikt gemeldet wird, sofort die Polizei gerufen werden muss. Das wurde hier wohl erst nach der zweiten oder dritten Meldung gemacht und das ist das Verfehlen, was dem Bademeister vorgeworfen wird.“
Vorwürfe gibt es auch gegen den Gelnhäuser Bürgermeister wegen seines Nebensatzes, dass „bei hohen Temperaturen die Gemüter manchmal blank“ lägen.
Christian Litzinger (CDU), Gelnhausen Bürgermeister
„Wichtig sind die Opfer und nicht ich und eine aus dem Kontext gerissene Aussage. (…) Unsere Stadtpolizei und unsere Mitarbeiter im Schwimmbad sind im Einsatz, um Fehlverhalten jeglicher Art zu verhindern und ansprechbar zu sein. Wir werden den Betroffenen jede erdenkliche Hilfe anbieten. Von strafrechtlicher Beratung bis hin zu psychologischer Betreuung.“
Hessens Innenminister Roman Poseck sagt:
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Wir dürfen die (…) Vorwürfe nicht verallgemeinern und sie zum Anlass nehmen, Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Die allermeisten Menschen, die zu uns gekommen sind, verhalten sich rechtschaffen. (…) Wer als Asylbewerber Sexualstraftaten in Schwimmbädern begeht, hat aus meiner Sicht kein Recht, hier zu bleiben. (…) Ich bin sicher, dass Polizei und Justiz die notwendigen Schritte ergreifen.“
Der Innenminister betont: Die Zahl der Straftaten in Schwimmbädern und der Sexualdelikte hätten in den letzten Jahren nicht zugenommen.
Steffi Anders
„Das passiert ja in anderen Schwimmbädern auch, hier ist es jetzt halt mal groß rausgekommen, weil die Mädchen halt all ihren Mut zusammengenommen haben und eben mal was gesagt haben. Aber das mitzubekommen finde ich fürs Badpersonal persönlich schwierig, weil alles was unter Wasser passiert, ist einfach schwer zu sehen, mit Händen und Füßen.“Daniel Lambert
„Ich bin ja dafür, dass nicht so viele junge Männer aus solchen Ländern hier reingelassen werden und dass die vielleicht erst mal so einen Benimmkurs machen sollten.“