Jugend forscht-Sieger aus Koblenz

Jetzt stellen wir Ihnen einen echten Technik-Nerd und Nachwuchsforscher vor: Jonathan Baschek hat Anfang des Monats beim Bundesentscheid von „Jugend forscht“ den ersten Platz im Bereich Technik nach Rheinland-Pfalz geholt. Der Koblenzer hat die Jury mit dieser Datenbrille überzeugt.

 

Quer durchs Esszimmer von Jonathan und seiner Familie fliegt unser SAT.1-Ball. Jedenfalls, wenn man die Datenbrille des 16-Jährigen auf hat. Was hier nur eine Spielerei ist, kann im Alltag echte Verbesserung bringen.
Jonathan Baschek, Bundessieger „Jugend forscht“: „Was ich mir für mich zum Beispiel vorstellen könnte, wäre, wenn ich in der Werkstatt sitze und neue Brillen baue, dass ich dann da eine ToDo-Liste oder Infos eingespiegelt kriege. Oder sonst könnte ich mir zum Beispiel auch in der Navigation vorstellen, dass man dann die Pfeile mit den Richtungen angezeigt kriegt und zum Beispiel auf dem Lautsprecher vorgelesen bekommt, wo man jetzt abbiegen muss.“ 
Brillen, die einem Augmented Reality – also die Realität gemischt mit digitalen Elementen – anzeigen, gibt es schon länger. Das Besondere an Jonathans Modell: es ist günstig. Normalerweise muss man mehrere hundert bis tausend Euro für eine solche Brille bezahlen. Bei Jonathan belaufen sich die Kosten derzeit auf 120 Euro.
Jonathan Baschek, Bundessieger „Jugend forscht“: „Mein Konzept besagt, um die Kosten günstig zu halten, dass ich keinen eignen Computer in die Brille einbaue, sondern man die in Kombination mit einem bereits bestehenden Gerät, also es kann ein Handy, es kann ein Laptop sein, nutzt. Weil ich glaube, jeder, der technisches Interesse hat, besitzt bereits so ein Gerät. Und damit kann man die sehr kostengünstig halten. Und der PC bereitet eben die Daten vor für die Brille und schickt die dann an die Brille.“ 
Wo in einer gewöhnlichen Brille also die Gläser mit Sehstärke sitzen, ist hier Plexiglas. Und genau da wird die Wirklichkeit mit der digitalen Realität vermischt.  
Jonathan Baschek, Bundessieger „Jugend forscht“: „Ich habe hier zwei Linsen eingebaut. Und die spiegeln dann über diese Strahlteilerplatten, die spiegeln von oben ein Bild ein und die Strahlteilerplatten, die mischen sozusagen zwei Bilder. Wenn man da eben durchguckt, dann werden diese beiden Bilder gemischt. Und so erscheint dann das virtuelle Bild zusätzlich zum reellen Bild.“ 
Zweieinhalb Jahre hat Jonathan an seiner Datenbrille gearbeitet. Sein technisches Wissen bringt er sich überwiegend selbst bei. Das viele Denken und Tüfteln zahlt sich aus: Anfang Juni wird Jonathan Erster bei „Jugend forscht“ im Fachbereich Technik. Auf diesen Moment hat der Schüler lange hingearbeitet.
Jonathan Baschek, Bundessieger „Jugend forscht“: „Im ersten Moment ist es Aufregung, Freude. Ich glaube, man läuft dann da komplett zitternd hoch auf diese Bühne, weil man da gerade eine Stunde saß und erst einmal gewartet hat, bevor man das Ergebnis hat. Und ich glaube, im ersten Moment hat man da gar nicht so die Gedanken im Kopf. Ich glaube, da realisiert man so das erste Mal. Aber danach braucht es dann ein bisschen bis das wirklich durchgesickert ist, was da gerade passiert ist.“ 
Bei Jonathan steht in den kommenden Jahren erstmal das Abitur an. Sein großer Traum ist es aber, irgendwann mit seiner Brille Geld zu verdienen.