Bergwaldprojekt im Soonwald

Hochwasser und extreme Trockenheit im krassen Wechsel – das bekommt auch der Soonwald in Rheinland-Pfalz zu spüren. Ganze Birkenbestände sterben ab, weil der Regen schlecht im Wald versickert und stattdessen die darunterliegenden Dörfer flutet. Dagegen gehen zurzeit 20 Freiwillige des Bergwaldprojektes vor – in Schwerstarbeit.

Steine aus dem Weg hacken, Dämme bauen und neue Gräben graben. Damit wollen die Freiwilligen dafür sorgen, dass das Regenwasser im Wald versickert und so die Bäume erhält. Jahrhunderte alte Gräben im Soonwald  sorgen dafür, dass das Wasser mit hoher Geschwindigkeit aus dem Wald fließt. Deshalb muss dieser besonders große Kanal versperrt werden. Fanni Zopperitsch und Merit Büker dichten den Damm gerade mit Lehm ab.
Fanni Zopperitsch, Schülerin: Es ist sehr spaßig, also ich finds sehr schön, diese Arbeit, zwischen den Baumstämmen mit dem Lehm es zuzumachen, dass es eben nicht wegfließt. Und es ist so, ich find es eine sehr schöne Handarbeit.
Die Freiwilligen des Bergwaldprojektes kommen aus ganz Deutschland und verbringen hier eine Woche im Wald.
Merit Büker, studiert Umweltnaturwissenschaften: Jetzt hier, dass man richtig sieht, ok, das ist, damit der Wald wieder Wasser bekommt und so und allein dieser Damm heute schon was ausmachen wird, das tut wirklich gut.
Fanni Zopperitsch, Schülerin: Also mir ist Natur generell sehr wichtig und ich bin irgendwie recht naturverbunden aufgewachsen. Wir haben oft Urlaube in der Natur gemacht. Also es ist irgendwie einfach so sehr wichtig. Und als ich davon erfahren habe, war es einfach eine super Möglichkeit, so bisschen was zurückzugeben. Und es ist einerseits eben das für die Natur wieder was zurückgeben, aber auch so ne tolle Gemeinschaft.
Peter Stracke, Rentner: Zelten und Quelle, kein Strom, praktisch kein Internet und das ist was, was mir sowieso Spaß macht und das kann man ja auch erwarten, einen bestimmten Typ an Leuten da zu treffen, die das auch gut finden.
Der Verein Bergwaldprojekt setzt sich international mit Projekten für den Naturschutz ein, zum fünften Mal jetzt hier im Soonwald. Eine große Hilfe für das Forstamt.
Michael Veeck, Forstamt Soonwald: Vor allem dieser händische Grabenverschluss können wir mit eigenen Mitarbeitenden gar nicht stemmen, weil wir halt einfach zu wenig Mitarbeitende haben mittlerweile. Leider ist das wie in vielen Bereichen: immer weniger Mitarbeiter müssen immer mehr arbeiten. Und diese Maßnahmen können wir mit eigenen Mitarbeitern nicht bewerkstelligen.
So soll der fertige Damm bald aussehen. Den hier hat die Gruppe aus der Woche zuvor schon gebaut. Aber auch die Gruppe heute ist auf gutem Weg, ihren Damm bald dicht zu kriegen.