Zu Gast im Studio: Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz für Medien
Menschen aus allen Altersklassen fit machen für das Leben in der digitalen Welt – das haben sich die rheinland-pfälzische Landesregierung und die Medienanstalt Rheinland-Pfalz zur Aufgabe gemacht. Fake-News, Online-Mobbing, Hass im Netz, die Rolle der künstlichen Intelligenz. All das war auch Thema bei zahllosen Veranstaltungen in der Woche der Medienkompetenz. Darüber sprechen wir gleich mit Heike Raab, der Medien-Staatssekretärin des Landes Rheinland-Pfalz. Vorher sind wir im Studio des Bürgersenders Offener Kanal in Mainz.
Es sind die letzten Minuten vor der Aufzeichnung. Noch einmal wird alles geprobt. Für John Patrick Schmidt eine ganz neue Erfahrung. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet der Student ehrenamtlich bei der DLRG. Gibt Schwimmkurse und betreut die Pressearbeit des Vereins in Remagen. Heute moderiert er hier die Sendung.
John Patrick Schmidt, Student und Ehrenamtler
„Ja es haben sich sehr viele Leute die Rolle ausgesucht gehabt. Und es wurde gewürfelt und ich hatte Glück, dass ich gewürfelt wurde. Also tatsächlich reines Glück.“
Doch glücklich sind hier heute eigentlich alle. Rund 20 Ehrenamtliche aus Rheinland-Pfalz sind zu Besuch beim Offenen Kanal Mainz. Hier lernen sie, wie eine Nachrichtensendung entsteht. Von der ersten Idee bis zur finalen Moderation. Und SO sieht die Arbeit der Ehrenamtler dann in der fertigen Sendung aus:
„Was wir dabei erleben und lernen konnten, zeigen wir in dem kommenden Beitrag.“ – „In der Redaktion haben wir die Sendung inhaltlich vorbereitet und alle gesprochenen Texte geschrieben. Das Kamerateam nimmt kurze Sequenzen auf. Im Schnitt stellen wir die schönsten zusammen…“
Ein wertvoller Blick hinter die Kulissen. Denn Medien-Kompetenz ist Demokratie-Kompetenz, sagt Marc Jan Eumann, der Direktor der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz. Und dabei spielten auch die Offenen Kanäle eine große Rolle.
Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt Rheinland-Pfalz
„Die leisten, wie ich finde, so ein doppeltes Ehrenamt. Erstmal sind sie ehrenamtlich engagiert wie viele andere auch, aber sie sorgen dafür, dass das was andere machen öffentlich wird. Das heißt, sie sind auch die Bühne für die Öffentlichkeit. Und das jetzt nochmal mit Ehrenamtler ganz besonders im Rahmen der Woche der Medienkompetenz zu kombinieren, das ist für uns ein Experiment. Und das was ich bis jetzt mitbekommen habe…. Das Experiment gelingt!“
Ehrenamtliche produzieren selbst eine Sendung ÜBER das Ehrenamt und lernen erstens, wie Nachrichten entstehen und machen zweitens auch gleich Werbung dafür, sich ehrenamtlich zu engagieren.
John Patrick Schmidt, am Teleprompter:
„Zusätzlich ist Rheinland-Pfalz ein teils dünnbesiedeltes Flächenbundesland. Mancherorts ist es deshalb gar nicht so einfach, Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen.“
Egal ob John Patrick Schmidt als Moderator. Nicole Schmitt als Redakteurin und Off-Stimme. Oder Alise Höhn als Cutterin. Alle haben heute hier viel gelernt. UND nehmen was mit für ihren Alltag.
Alise Höhn, Ehrenamtliche aus Bad Dürkheim
„Ich weiß jetzt ziemlich genau, was ich noch nicht weiß und dass ich es zum Beispiel beim Offenen Kanal hier lernen kann. (…) Weil es ist ganz, ganz wichtig, dass auch wir Ehrenamtlichen präsent sind in der Öffentlichkeit. Denn, Hallo! Wir sollten noch ein paar mehr werden!“
Nicole Schmitt, Ehrenamtliche aus Mainz
„Jetzt weiß ich wirklich alle Details und ich war live dabei und hab das alles in meinem Körper abgespeichert.“ – „Hat es denn auch Spaß gemacht?“ – „Wie verrückt! Und ich hab total Lust, das wieder mal zu machen.“
Und das ist jederzeit möglich: Denn bei den vielen Offenen Kanälen in Rheinland-Pfalz kann sich jeder ausprobieren. Auch – aber nicht nur – in der Woche der Medienkompetenz.
Jetzt haben wir über Erwachsene gesprochen. Aber besonders wichtig ist es auch auf Jugendliche und auch auf Kinder zu gucken. Denn: Kinder nutzen das Internet und auch Social Media immer früher…
Knapp die Hälfte aller Kinder hat mittlerweile ein eigenes Handy. Und das wird kräftig genutzt. So das Ergebnis der aktuellen KIM-Studie: 54 Prozent – also mehr als die Hälfte der Kinder, die online sind, sind TÄGLICH im Internet. Deutlich mehr als noch 2022. Bei den Acht- bis Neunjährigen hat sich die Zahl sogar fast verdoppelt.
Victoria: „Wenn ich von der Schule komme, mache ich direkt das Handy an und dann gucke ich so TikTok.“
Luciano. „Nachrichten schicken, Sprachmemo“
Nele: „Es werden halt immer so witzige Videos von jemandem geschickt, die auch jemandem ähneln oder so aus unserer Klasse.“
Hauke: „WhatsApp, Insta, YouTube, etc.“
Und das oft ziemlich unkontrolliert. Mehr als die Hälfte der Eltern verzichten laut der Studie darauf, die Handyzeit der Kinder technisch zu steuern oder einzuschränken.