Generalprobe für Brüder-Grimm-Festspiele
Rapunzel wird von einer bösen Zauberin in einen Turm gesperrt. Und in den gelangt man nur über ihr immer länger werdendes Haar. Ein bekanntes Märchen der Gebrüder Grimm. Auf den ‚Hanauer Grimm Festspielen‘ hat morgen eine moderne Inszenierung des alten Märchens Premiere. Am Bühnenbild haben neben den Theater-Profis auch ganz viele Handarbeits-Fans aus der Region mitgearbeitet.
„Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“
Und dann erklimmt die böse Zauberin mithilfe des über sechs Meter langen Haares den Turm. Es ist ganz klar: Der Rapunzelzopf spielt bei den diesjährigen Brüder Grimm Festspielen eine ganz starke und wichtige Rolle.
Wiebke Quenzel, Leiterin der Maskenabteilung
„Der trägt auf jeden Fall einen Prinzen und eine Zauberin, der hat eine tragende Rolle, auf jeden Fall.“
Ein ganz vorsichtiges Probeablassen, vor der eigentlichen Hauptprobe gestern Abend in Hanau. Der Zopf ist reine Handarbeit. Die Festspielemacher hatten einen Aufruf gestartet und häkelbegeisterte Menschen gesucht, die sich aktiv an der Bühnenbildgestaltung beteiligen.
Jeroen Coppens, Dramaturg Brüder Grimm Festspiele
„Das Projekt entstand erstmal aus der Not heraus. Weil es unmöglich gewesen wäre, in der kurzen Zeit so einen langen, großen, dicken Zopf zu machen. Und dann haben wir gedacht, wie schön es wäre, wenn alle sich bei dem Zopf beteiligen können und sich da kreativ einbringen können. Am Ende waren es dann 50, die tatsächlich den Zopf mitgemacht haben. Und dann haben wir auch noch gefragt, um Häkelblumen zur Dekoration des Zopfes und des Bühnenbilds zu machen.“
Über 1.000 Häkelfans haben mitgemacht. Ihre Blumen sind jetzt Deko im Turmzimmer von Rapunzel.
„Hier kannst du all deine selbstgemachten Sachen verstauen.“
Rapunzel ist ein bekanntes Märchen. Aber neu und modern inszeniert.
Hannah Schad, spielt Rapunzel
„Rapunzel ist eine sehr aufgeweckte junge Frau, die sehr sehnsüchtig danach ist, das Leben außerhalb des Turms zu erkennen, und es macht sich selbstständig und macht sich selbst stark.“
Klar verliebt sich Rapunzel auch in einen Prinzen. Der natürlich eines ganz besonders gut kann.
„Ich kann nur häkeln, willst du es mal versuchen?“ – „Ja, gerne.“
Häkeln ist der „Running Gag“ der Inszenierung. . Ein Märchen, das die ganze Familie begeistern soll.
Jeroen Coppens, Dramaturg Brüder Grimm Festspiele
„Dass die ansprechend sind für Kinder, aber dass auch Erwachsene sich denken: Das ist jetzt eine neue, tolle, moderne Sichtweise auf das Märchen. Die eben auch für Erwachsene interessant ist.“