Mobilfunkmesswoche soll Funklöcher erfassen
Die meisten werden es wohl kennen: Man telefoniert und plötzlich versteht man den anderen nicht mehr, es rauscht und dann bricht die Verbindung ab. Auch im Jahr 2025 noch immer keine Seltenheit. Um das zu ändern findet gerade die erste Bundesweite Mobilfunk-Messwoche statt. Die Suche nach Handynetz ist in Rheinland-Pfalz auch 2025 an einigen Orten noch ein großes Thema:
Auf Landstraßen, Wiesen, Wald und sogar in einigen Dörfern, wie hier in Mörz bei Münstermaifeld. Im 200-Seelen-Dorf hat man so gut wie keinen Empfang.
Martina betreibt eine kleine Töpferei auf ihrem Hof. Immer griffbereit: Ein Festnetztelefon, damit sie erreichbar ist. Kein Handynetz zu haben ist für sie und ihr Geschäft anstrengend.
Martina, Töpferin: „Heute läuft alles digital über die Handys. Meine Kunden, die wollen manchmal ein Foto wegschicken oder mal schnell telefonieren, wenn es um meine Töpferwaren geht und dann stehen die hier im Funkloch und sind völlig überrascht, dass es sowas überhaupt noch gibt.“
Die Mörzer sind inzwischen daran gewöhnt. Die meisten behelfen sich mit den öffentlichen W-Lan Hotspots, die im Dorf verteilt sind. Ralph Ballhausen lebt hier und hat den Eindruck, das Netz habe sich in den letzten Jahren sogar noch verschlechtert.
Ralph Ballhausen, wohnt in Mörz: „Telefonieren funktioniert manchmal, aber fast gar nicht. Internet braucht man eigentlich gar nicht probieren. Internetverbindung gibt’s hier unten, also mobile Internetverbindung gibt’s hier unten nicht. /Da drüben ist unser Dorfgemeinschaftshaus, da ist tot, da gibt’s gar nichts. Und wenn du da Sitzungen hast und mal im Internet was gucken willst, gibt’s gar nichts dort.“
Das betrifft 0,3 Prozent der Fläche in Rheinland-Pfalz. Dort gibt es gar keinen Handyempfang. Auf der Mobilfunk-Monitoring Karte der Bundesnetzagentur als weiße Flecken gekennzeichnet. Mit der Mobilfunk-Messwoche möchte Digitalisierungsministerin Dörte Schall das Problem beheben.
Dörte Schall, Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz: „Wir wollen genau diese Löcher finden, um die Funkmasten aufzustellen. Wir haben eine Möglichkeit, dann mit den Tower-Companys, das sind die Betreiber der Mobilfunkagenturen, die die Funktürme aufstellen, dann Plätze zu finden. Die Bürgerinnen und Bürger können auch melden, was gute Orte sind. Und wir lassen dann Türme aufstellen. Aber wir müssen die Lücken wissen, damit wir sie flächendeckend erfassen können.“
Um die Lücken zu finden, appelliert Schall an die Mithilfe der Rheinland-Pfälzer. Mit der App Breitbandmessung der Bundesnetzagentur können die Bürger unterwegs die Netzabdeckung messen und Funklöcher dokumentieren. Wenn sie erfasst sind, können sie auch geschlossen werden, sagt Schall.
Ob sich dadurch auch in Mörz bald etwas ändert? Für Martina und ihre Kunden wäre es eine Erleichterung.