Probenbeginn bei den Nibelungenfestspielen

Mord, Intrigen und Verrat – die berühmte Nibelungensage um Siegfried den Drachentöter geht weiter. Im Schatten des Wormser Kaiserdoms werden im Sommer Stars wie Jasmin Tabatabai bei den bekannten Nibelungen-Festspielen auftreten. Heute war die erste Leseprobe.

„Der Tronjer, einäugig, glaubt nicht an den Heiland, glaubt nicht an die Geschichte von dem Sohn Gottes.“
Das erste Mal kommen sie alle zusammen. Schauspieler, Bühnenbildner, Kostümbildner, der Autor und die Regisseurin. Die erste Leseprobe ist auch immer ein Beschnuppern, ein Kennenlernen. Hagen Darsteller Wolfram Koch war bereits gestern schon mal da, ohne die Kollegen.
Wolfram Koch, spielt Hagen
„Ich konnte es nicht mehr aushalten, da bin ich schon eine Woche vorher angereist. Nein, das nicht. Ich habe tatsächlich das nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Ich dachte, Montag wäre der Tag, wo es losgeht. Aber es war großartig, ich war auf der Probebühne, ich habe die Technik kennengelernt und dann bin ich wieder nach Frankfurt gefahren.“
Jedes Jahr im Juli ist Nibelungenzeit vor dem Wormser Dom. Normalerweise wird immer ein Teil der Sage um den fast unbesiegbaren Helden Siegfried, um Königinnen und Könige und um blutige Schlachten aufgeführt. In diesem Jahr gibt es das ganze Epos. „See aus Asche“ heißt das Stück von Roland Schimmelpfennig.
Roland Schimmelpfennig, Autor von „See aus Asche“
„Das geht nicht, dass man mir das in die Hand gibt, dieses tolle Material und dann darf ich nicht alles machen. Ich weiß, es ist schwierig, ich weiß, es ist groß, aber das ist auch das Tolle an dem Mythos. Das ist der große, große Bogen und nun bleibt zu hoffen, dass wir das in Worms zeitlich irgendwie hinkriegen.“
Große Stars wie Jasmin Tabatabai sind in diesem Jahr im Ensemble. Sie spielt gleich zwei Rollen. Die Brunhild und den Drachen. Für die Schauspielerin ist es ein Wiedersehen mit Worms. Nach fast 20 Jahren.
Jasmin Tabatabai, Schauspielerin
„Ich freue mich auf die Stadt, auf die Menschen. Das ist total berührend für mich. Ich gehe gestern durch die Straßen und will noch einen Kaffee kaufen für die Wohnung und dann kommt so ein älterer Herr aus dem Blumenladen raus und sagt, Frau Tabatabai sie sind wieder da, darf ich ihnen eine Rose schenken. Und das ist so herzlich hier. Ich glaube, dass die meisten sich auf die Festspiele wahnsinnig freuen.“
Festspiele mit einem immer etwas anderen Bühnenbild. Hier besucht die technische Crew gerade ein Kieswerk und kauft rund 700 Tonnen Kies ein.
Andrea Wagner, Bühnenbildnerin
„Weil Kies ja so der Schatz vom Rhein ist und irgendwie sagt man ja auch, dass der Nibelungenschatz in den Rhein geworfen wurde. Jetzt haben wir da wieder was herausgeholt.“
Bis die Schauspieler auf der Bühne im Kies stehen, dauert es noch etwas. Die Premiere von „See aus Asche“ ist am 11. Juli.