Special Olympics in Mainz

Über die ganze Stadt Mainz verteilt finden derzeit die rheinland-pfälzischen Special Olympics Landesspiele statt. Knapp 1.000 Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung messen sich – in insgesamt elf Sportarten. Dabei steht der olympische Gedanke im Vordergrund – nicht der Sieg zählt, sonder das ‚dabei sein‘. So auch für Lorenz Krost aus Worms.

Seit 15 Jahren spielt er Tischtennis – in diesem Jahr erstmals bei den Special Olympics. Und trotz seines riesigen Ehrgeizes und der Niederlage im ersten Spiel, überwiegt bei Lorenz Krost die Freude, dabei zu sein.
Lorenz Krost, Teilnehmer Special Olympics
„Macht mich eigentlich stolz hier zu sein. Und die Begeisterung ist riesengroß. Und das gibt mir Mut. Stark in meinem Herz, in meinem Glauben.“
Beim Tischtennisspielen wird der 33-Jährige durch seinen Trainer und Betreuer Dietmar Bornemann gecoacht. Und der ist mächtig stolz auf seinen Schützling.
Dietmar Bornemann, ehrenamtlicher Betreuer Lebenshilfe Worms
„Ich finde es immer was Besonderes, wenn ich jemanden herausfordern kann. Und was für Leistungen so ein Mensch bringen kann. Das fasziniert mich immer wieder, mit diesen verschiedenen Einschränkungen, die sie haben.“
Etwa 400 Trainer und Betreuer, sowie knapp 1.000 Sportler nehmen in diesem Jahr teil. Unter den insgesamt elf Sportarten auch Fussball. Jedes Tor wird frenetisch bejubelt.
Nur wenige Meter weiter wird weit gesprungen und schnell gelaufen. Läufer Soufian aus Trier zeigt, wie viel Lebensfreude der Sport bringt. Der Gewinn der Goldmedaille, für ihn ein unvergessliches Erlebnis.
Soufian, Teilnehmer aus Trier/Teilnehmer Special Olympics
„Ich hab mir einfach gedacht: Komm, du schaffst das heute. Meine Familie, meine Freunde standen hinter mir. Die haben gesagt: Du wirst das heute schaffen, du wirst sozusagen Geschichte schreiben. Was ist? Ich hab’s geschafft. Es fühlt sich wie ein Traum an. Ich habe auch geträumt, dass mich alle angefeurt haben. Und der Traum ist einfach wahrgeworden.“
Bei den Special Olympics gehen die Sportler in möglichst ausgeglichenen Leistungsgruppen an den Start.
Wohin man auch schaut – es wird gefeiert, abgeklatscht, angefeuert, gejubelt und sich in den Armen gelegen.
Burkhard Schappert, Präsident Special Olympics Rheinland-Pfalz
„Das ist glaube ich auch so der Sinn von Special Olympics. Dass alle Spaß haben. Dass alle bei uns auch eine Anerkennung bekommen. Also jeder wird ausgezeichnet. Nicht nur die Medaillengewinner, sondern auch die anderen. Und das macht es aus, die Gemeinsamkeit.“
Jeder Teilnehmer erhält eine Auszeichnung und bei der Siegerehrung wird – ganz im Sinne des Gemeinschaftsgefühls – auf ein Siegertreppchen verzichtet. Und das sorgt bei den Sportlern für ausgelassene Stimmung und gute Laune.
Kevin, Teilnehmer aus Pirmasens
„Gut, super, wunderbar! Stimmung ist richtig bombengeil. Bin fit und schönes Wetter heute, blauer Himmel.“
Angie, Teilnehmerin aus Altenkirchen
„Ich finde die richtig toll die Stimmung, und es macht sehr viel Spaß und man sieht viele Freunde wieder aus der Schulzeit.“
Juan, Teilnehmer aus Kaiserslautern
„Gute Stimmung und gute Laune heute und Riesenfreude.“
Und auch bei Lorenz Krost läuft es beim Tischtennis jetzt besser – dank der tollen Unterstützung von außen.
Lorenz Krost, Teilnehmer Special Olympics
„Ja, die Stimmung kocht so richtig gut hoch. Das heizt mich sehr gut ein. Also Stimmung ‚easy‘!“
Sein zweites Spiel gewinnt Lorenz. Die Siegerfaust zeigt, worauf es hier heute ankommt – auf das Wir-Gefühl und auf mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – für alle.