Doch wieder Tempo 30 in Mainzer Innenstadt
30 – 50 – 30 – das sind keine Modelmaße, diese Zahlen stehen für das Hin und Her auf den Hauptverkehrsachsen der Mainzer Innenstadt. Dort galt seit einigen Jahren Tempo 30, um die Luftqualität zu verbessern. Doch nach der Beschwerde eines Anwohners, musste die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt vor einigen Wochen das Tempo-Limit aussetzen. Zurück auf Tempo 50. Heute dann das nächste Kapitel im Geschwindigkeitsstreit: Ab sofort gilt wieder Tempo 30, diesmal allerdings aus einem anderen Grund.
Noch sind die Schilder verdeckt. Oder abmontiert. Doch jetzt soll alles schnell gehen. Schon im Laufe des Dienstags soll wieder Tempo 30 gelten, auf der Kaiserstraße, der Parcusstraße und der Rheinachse. Einen Antrag der Stadt, die Geschwindigkeitsbegrenzung wieder einzuführen, hat der Landesbetrieb Mobilität genehmigt. Denn die Stadt hat neue Gründe für ein Tempolimit gefunden: weniger Lärm und mehr Verkehrssicherheit.
Janina Steinkrüger (Bündnis 90 / Die Grünen), Verkehrsdezernentin Mainz
„Als Grundlage für Tempo 30 gilt für uns der Lärmaktionsplan. Tempo 30 hat nachweislich den Effekt, den Lärm um drei Dezibel zu mindern. Das ist eine Halbierung ungefähr des empfundenen Lärmes. Und wir haben weite Strecken, wo wir Verkehrssicherungspflicht als Begründung haben.“
Knapp sechs Wochen lang durfte hier wieder 50 gefahren werden. Eine Privatperson hatte erfolgreich Widerspruch gegen Tempo 30 eingelegt. Denn neue Gutachten haben ergeben, dass die Stickstoffdioxid-Werte unabhängig von Tempo 30 oder 50 eingehalten würden. Die Rechtsgrundlage für Tempo 30, Verbesserung der Luftqualität, fiel somit weg. Jetzt ein neuer Anlauf, diesmal sei alles rechtssicher, so die Verkehrsdezernentin.
Janina Steinkrüger (Bündnis 90 / Die Grünen), Verkehrsdezernentin Mainz
„Eine Anfechtbarkeit sehen wir aufgrund der jetzigen Situation nicht. Wir haben die Berechnung der Lärmwerte. Wir brauchen keine Lärmmessungen. Das wird immer gerne herbeigeführt. Sondern es geht darum, grundlegende, sichere Berechnungen zu haben. Die liegen uns vor. Die wurden ja auch geprüft von der oberen Straßenverkehrsbehörde, die uns jetzt die Zustimmung erteilt.“
2020 hat die Stadt das 30er-Limit eingeführt. Schon damals war es umstritten. Bis heute gehen die Meinungen auseinander.
Petra
„Wir wohnen hier in der Stadt und wir sind die Lautstärke gewöhnt. Aber seit es 30 war, da war es so angenehm. Und ich möchte es gerne zurück.“Moritz
„Ich denke, als Fahrradfahrer ist auf jeden Fall sicherer mit 30 km/h. Weil wenn man halt 20 fährt mit dem Fahrrad und die Autos 50, ist das ja ein großer Unterschied dann.“Khalid
„Mehr als 30? Das ist zu viel. Also, 30 ist gut, ist top.“Mohammad
„Ich bin auch Busfahrer hier. Und das wird immer problematisch mit 30.“