Neue Notaufnahme an der Mainzer Unimedizin

Rund 40.000 Notfälle landen jedes Jahr in der Mainzer Universitätsmedizin und bislang mussten sich die Rettungskräfte bereits bei der Anfahrt fragen: Ist der Patient ein Fall für die Innere oder die chirurgische Notaufnahme? Das kostete gerade bei unklaren Symptomen oft wichtige Zeit. Doch damit ist jetzt Schluss, denn in der brandneuen, Zentralen Notaufnahme in Mainz, sind ab jetzt alle gleich an der richtigen Adresse.

Kein rotes Band, keine Fanfaren, nur ein schnelles Gruppenfoto vor der Tür zur offiziellen Eröffnung der neuen zentralen Notaufnahme. Denn die Notaufnahme ist niemals geschlossen und Notfälle gibt es zu jeder Zeit. Doktor Joachim Riße, Ärztlicher Leiter der neuen Zentralen Notaufnahme – kurz ZNA – eröffnet seine Station im laufenden Betrieb.
Joachim Riße, Ärztlicher Leiter Zentrale Notaufnahme:
Vorher hatten wir alles abgebildet aber die Anlaufstellen für die Rettungsdienste und die Fußläufigen waren schon nach den Fächern getrennt die wir haben. Jetzt kommen die Fächer sozusagen in der Notaufnahme zusammen internistische, chirurgische und neurologische Patienten – alles hier. Das heißt wir haben die pflegerische und ärztliche Expertise hier zusammen und sind dann auch näher herangerückt an die Diagnostik.“
Praktisch bedeutet das: Patienten müssen in Zukunft nicht mehr kreuz- und quer über das Klinikum verlegt werden, weil alle Fachrichtungen in der ZNA vertreten sind. Diese kurzen Wege sollen für schnellere Behandlungen sorgen und zusätzlich das Personal entlasten.
In nur drei Monaten wurden die neuen Räumlichkeiten umgebaut und mit modernster IT-Technik ausgestattet. Auch das alles bei laufendem Betrieb. Kostenpunkt: rund 17 Millionen Euro. Das Geld kommt vom Land Rheinland-Pfalz.
Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz:
Die Universitätsmedizin gehört ja dem Land Rheinland-Pfalz und wir tragen ohnehin alle – im Moment noch – Defizite der Universitätsmedizin und die Baukosten werden auch vom Land gezahlt. Abgerechnet ist es noch nicht, im Moment ist die Unimedizin in Vorleistung getreten, aber sie bekommen das Geld vollständig aus dem Landeshaushalt. Hier ging es aber im Wesentlichen darum, dass wir wissen was für so einen großen Versorger notwendig ist auch an baulicher Infrastruktur und es ist in kürzester Bauzeit gelungen. Ich bin da sehr froh drum.“
Ganz abgeschlossen ist der Umbau an der ZNA noch nicht. Aktuell wird direkt neben der erneuerten Station ein zweiter Flügel angebaut, in dem weitere 16 Betten Platz finden sollen. Insgesamt soll die Kapazität der neuen Notaufnahme dann für rund 50.000 Patientinnen und Patienten im Jahr ausreichen.
Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender Universitätsmedizin Mainz:
Wir haben als zweiten Schritt, dass wir uns auch enger verzahnen wollen mit der ambulanten Medizin und diesen Teil werden wir noch erweitern, als auch eine Unit in der man kurzstationäre Patienten hat, also die Patienten, die nur kurz bei uns im Krankenhaus liegen. Da wird es eine Erweiterung geben und einen unmittelbaren Zusammenhang mit der zentralen Notaufnahme.“
Die Universitätsklinik rechnet damit, dass der Umbau in ca. 6 Monaten endgültig abgeschlossen sein wird.