Baufortschritt bei Eli Lilly in Alzey

2,3 Milliarden Euro. So viel Geld nimmt das US-amerikanische Pharmaunternehmen Lilly in die Hand und baut eine neue Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Alzey. Das schafft neue Arbeitsplätze und kurbelt die hiesige Wirtschaft mächtig an. Heute fand die erste große Baustellenbesichtigung statt.

Mounjaro – ein Medikament zur Behandlung von Diabetes und starkem Übergewicht. Auch bekannt als Abnehmspritze. Das soll in Zukunft hier in Alzey angemischt und abgefüllt werden. Vorstandschef Dave Ricks sieht die Baustelle heute zum ersten Mal und ist überrascht, wie unbürokratisch Deutschland doch manchmal sein kann. Innerhalb von dreieinhalb Monaten war die Baugenehmigung für das Megaprojekt da.
Dave Ricks, Vorstandsvorsitzender Lilly: Das ist eines der Hauptrisiken und –sorgen von amerikanischen Investoren, die sich in Deutschland umsehen. Ist es dort bürokratisch? Sind sie dort langsam? Und hier hinter uns sehen Sie den Beweis, dass das nicht so ist. Wir können schnell sein. Und wir zählen auf die Qualität hier und die Qualität der Deutschen Arbeiter.“ 
Und genau die leisten hier seit dem symbolischen Spatenstich vor gut einem Jahr so einiges. Auf einer Fläche, die etwa so groß wie 42 Fußballfelder ist, steht bereits der Rohbau der späteren Produktionsanlage. Verbunden werden die einzelnen Gebäude mit einem Tunnel.
Sebastian Wegener, Gesamtprojektleiter: „Das Revolutionäre bei dieser Anlage, bei diesem Campus ist, dass er skalierbar ist. Das heißt, durch diesen Verbindungskorridor und anschließende Produktionseinheiten haben wir die Möglichkeit zu wachsen am Standort. Haben die Möglichkeit, weitere Produktionsbereiche hinzuzunehmen.“ 
Ist alles fertig, sollen hier 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Nur ein Grund zur Freude für Ministerpräsident Alexander Schweitzer.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz: „Es ist eine top Priorität, dass dieses Unternehmen nach Rheinland-Pfalz gekommen ist. Und wir haben alle am runden Tisch, so wie es unsere Art ist, dazu beigetragen, dass wir qualitativ hochwertig und so schnell wie es irgendwie geht diese Investition hier möglich machen.“ 
Eine Investition, die auf eine neue US-Regierung trifft. Gestern hatte Präsident Donald Trump angekündigt, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den Vereinigten Staaten deutlich zu senken. Der Grund: Amerikaner bezahlen weit mehr als Europäer, da dort die Preise nicht staatlich reguliert sind. Pharmakonzerne verdienen in den USA also viel mehr Geld. Somit könnten Medikamente in Europa teurer werden. Dave Ricks weicht auf Nachfrage heute aus.
Dave Ricks, Vorstandsvorsitzender Lilly: Wir werden die künftige US-Politik beobachten. Und gleichzeitig Länder wie Deutschland ermutigen, ihre eigene Politik voranzutreiben. Damit es auch weiterhin innovative Medikamente für die Patenten gibt.“
Hier wird weiterhin fleißig gebaggert und gegraben. Im Jahr 2027 will Lilly seine Produktion in Alzey öffnen. Das wäre ein Bau in Rekordzeit.