Kampf dem Eichenprozessionsspinner
Der Mai hat viel Schönes zu bieten. Die Erdbeersaison beginnt, Freibäder öffnen, das Leben findet wieder draußen statt. Doch genau dort lauern Gefahren, denn im Mai beginnt auch die Zeit der Eichenprozessionsspinner. Diese harmlos aussehenden Raupen können für Mensch und Tier sehr gefährlich werden. Grünflächenämter gehen deshalb schon prophylaktisch gegen die Insektenlarven vor, bevor sie ihre giftigen Haare entwickeln. Um Schlimmeres zu verhindern.
Der Waldspielpark Schwanheim bleibt heute für Besucher geschlossen. Denn hier läuft zurzeit eine wichtige Mission. Über eine Turbine wird ein Wirkstoff gegen die Larven des Eichenprozessionsspinners in die Baumkronen gesprüht – bis zu 25 Meter hoch.
Christian Dienst, Leiter Grünflächenunterhaltung Stadt Frankfurt
„Der heißt ‚Bacillus thuringiensis kurstaki‘ und das ist ein Fraßgift und auch Kontaktgift. Erst mal geht er halt auf die Blätter, das ist eine Emulsion, die sich halt auf die Blätter legt und danach halt von den Raupen bei ihren Fraßgängen aufgenommen wird.“
Das für Menschen ungefährliche Mittel ist ein sogenannter Häutungshemmer und bewirkt, dass sich die Raupen nicht vom zweiten ins dritte Larvenstadium entwickeln können. Denn ab dann bekommen sie ihre giftigen Nesselhaare, um Fressfeinde fernzuhalten. Doch wenn die Haare abfallen und der Wind sie verteilt, können sie bei Kontakt auch für den Menschen zum Problem werden. Deshalb werden in den nächsten Wochen insgesamt rund 6.500 Bäume in Frankfurt behandelt.
Christian Dienst, Leiter Grünflächenunterhaltung Stadt Frankfurt
„Natürlich gibt es halt immer Kritiker, das ist wie auch in der Landwirtschaft, wenn dort Herbizide oder Pestizide ausgebracht werden. Wir müssen halt schauen, zwischen dem Auftrag, den wir vom Gesundheitsamt erhalten, wirklich die menschliche Gesundheit zu schützen, und dann natürlich halt hier unser Auftrag halt auch der Biodiversität oder auch der Ökologie gerecht zu werden.“
Wie gefährlich die Haare für Menschen werden können, weiß Dermatologe Dr. Schmidseder aus Nieder-Olm.
Dr. Marc Schmidseder, Dermatologe
„Das kann unter anderem zu quälendem Juckreiz führen, Quaddeln an der Haut, zu Augenproblematiken auch hier mit Juckreiz, gerötete Augen. Es fühlt sich an wie so eine allergische Reaktion. Und in manchen Fällen auch zu Atemwegsproblemen mit Luftnot.“