Innenminister präsentiert Verkehrsunfallstatistik

Mehr als 147.000 Mal hat es im vergangenen Jahr auf Hessens Straßen gekracht und das sind nur die Unfälle, die die Polizei aufgenommen hat. Was hinter dieser Zahl steckt, das hat Hessens Innenminister heute auf der Polizeiautobahnstation in Wiesbaden vorgestellt.

Die gute Nachricht zuerst: Hessens Straßen sind sicherer geworden. Rund 147.000 Unfälle; das klingt zwar viel, erfreulich ist aber, dass es dabei so wenige Verletzte wie seit 10 Jahren nicht gab – ausgenommen der Coronajahre.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Als erstes will ich auch den allermeisten Menschen ein Kompliment machen. Es gibt eben sehr viele, die sich an die Regeln halten, die sich sehr vernünftig im Straßenverkehr verhalten. Auch unsere Polizei ist sehr aktiv. Sie geht konsequent gegen Verstöße vor. Zum Beispiel Geschwindigskeitsüberschreitungen oder zu geringer Sicherheitsabstand. Das trägt auch zu mehr Sicherheit bei. Das hat vor allen Dingen eine hohe präventive Wirkung. Und darüber hinaus haben sich auch die Autos weiterentwickelt, auch die sind sicherer geworden.“
Nichtsdestotrotz – noch immer sind menschliche Fehler die Hauptunfallursache. Zu schnelles Fahren oder ein zu geringer Abstand sind da ganz vorne mit dabei. Fehler, die Menschenleben kosten.
198 Personen sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen in Hessen getötet worden. 10 Unfalltote mehr als im Vorjahr.
Um Dränglern und Rasern Einhalt   zu gebieten, modernisiert die Polizei gerade die mobile Videoüberwachungstechnik in Zivilfahrzeugen und ergänzt damit stationäre Kontrollen.
Ulf Mielinger, Polizeiautobahnstation Wiesbaden
„Dieses Einsatzmittel richtet sich explizit an herausragende Geschwindigkeitsverstöße. Also wir reden von Dränglern, die wirklich den minimalsten Abstand lassen und in aggressivster Weise agieren. Und wir reden von Geschwindigkeitsüberschreitungen, die mehr als das doppelte der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten sind. Und nur mit so nem Einsatzmittel können wir diese Art von Klientel auch erreichen und entsprechend verfolgen.“
Mit Spannung wurde auch erwartet, wie sich die Cannabislegalisierung auf die Verkehrssicherheit auswirkt. Die Zahlen zeigen, dass es 2024 weniger Unfälle unter den Einfluss von Rauchschmitteln gab als 2023. Das sei aber nicht aussagekräftig, meint der Innenminister.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Wir haben noch keine vollständigen Zahlen für das vergangene Jahr. Die Legalisierung ist am ersten April erfolgt. Am ersten August ist dann der Grenzwert angehoben worden. Das heißt, wir haben zwei Rechtsänderungen im vergangenen Jahr. Wir müssen jetzt dieses Jahr auch noch abwarten, um wirklich dann eine Einschätzung abgeben zu können. Ich bleibe aber dabei; aus meiner Sicht war die Legalisierung ein Fehler.“
Gerade im Zusammenspiel mit Alkohol, sei die Wirkung von Cannabis im Straßenverkehr unberechenbar. Es bleibt also abzuwarten welche Zahlen die Unfallstatistik 2025 liefern wird und ob die Zahl der Crashs dann insgesamt wieder steigt.