Wasserschutzpolizei probt Ernstfall
Mit den steigenden Temperaturen nimmt der Bootsverkehr auf unseren Gewässern wieder merklich zu. Immer wenn es auf dem Wasser gefährlich wird, ist das ein Fall für die Wasserschutzpolizei. Damit die immer gut auf die Einsätze vorbereitet ist, gibt’s regelmäßige Trainings. So wie jetzt auf dem Rhein zwischen Wiesbaden und Mainz.
Ein Boot mit Aktivisten nähert sich einem Schiff mit sensibler Ladung und versucht, es zu entern. Ein Fall für die Wasserschutzpolizei.
Die übt hier auf dem Rhein genau so ein Szenario. Mit neun Booten und 30 Polizisten aus fünf Bundesländern kommt sie an das gefährdete Schiff heran und sichert es ab.
„Hey, was macht ihr hier? – Polizei! – Aufhören damit, sofort“
Mit Seilen müssen sie das Boot der Störer an ihr eigenes binden und die Aktivisten so vom großen Schiff wegziehen.
Guido Kleemann, Wasserschutzpolizei Hessen
„Die Übungsszenarien sind deshalb eine Herausforderung, weil wir uns auf dem Medium Wasser bewegen. Wir haben hier kein statisches Medium wie einen festen Boden. Wir sind immer auf dem Wasser. Die Lage ist sehr dynamisch und auch die große Gefahr des Überbordfallens von eigenen Kräften aber auch von etwaigen Störern, gegen die wir auch eventuell vorgehen müssen, ist eine große Gefahr.“
Über Bord ist bei der Übung heute niemand gegangen. Bis auf eine Puppe, die im nächsten Szenario geborgen werden muss. Daneben: drei Verletzte auf dem Schiff, ein abgetrenntes Bein. Bis der Rettungsdienst das Schiff erreichen würde, wäre es wohl zu spät. Deshalb muss auch hier die Wasserschutzpolizei helfen.
Der hessische Innenminister Roman Poseck beobachtet die Übung. Besonders wichtig für ihn: Die Zusammenarbeit zwischen den Ländern.
Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen
„Es gibt immer wieder auch große Aktionen, beispielsweise Aktionen in Häfen, und dann werden eben auch Einheiten aus verschiedenen Bundesländern zusammengezogen und dann ist es wichtig, dass diese gut und eng und reibungslos zusammenarbeiten. Und da ist es natürlich von sehr guter Voraussetzung, wenn man solche Einsätze schon mal gemeinsam durchführt.“
Nach einigen Minuten sind alle Verletzten geborgen. Die Beobachter sind mit der Leistung zufrieden.
Guido Kleemann, Wasserschutzpolizei Hessen
„Ich glaube, wir haben von den Kräften aus Berlin und Sachsen lernen können und wir haben die maritimen Einsatzeinheiten in der Bundesrepublik dadurch noch enger zusammenbringen können. Ein voller Erfolg für mich.“