Reaktionen auf die Wahl von Papst Leo XIV.
Gestern Abend kurz nach unserer Sendung stieg weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle auf. Ein neuer Papst ist gewählt. Spannung nicht nur auf dem Petersplatz in Rom, auch in Hessen und Rheinland-Pfalz warteten viele gebannt auf die Verkündung des neuen Oberhaupts von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit. Wir haben nachgefragt, was die Menschen hier bei uns vom neuen Pontifex – vom Brückenbauer – erwarten.
Er ist der neue Papst: der 69-jährige Robert Francis Prevost. Der US-Amerikaner, der auch die peruanische Staatsangehörigkeit besitzt, trägt als neuer Pontifex den Namen Leo XIV. „Der Friede sei mit euch allen“, ruft er den Menschen auf dem Petersplatz zu. Der neue Papst dankt seinem Vorgänger Franziskus und kündigt an, seinen Weg weiterzuführen.
Leo XIV. spricht fünf Sprachen, darunter auch Deutsch, und ist viel in der Welt herumgekommen. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann traut ihm aufgrund seiner Biografie zu, ein Brückenbauer über Kulturen hinweg zu sein.
Karl-Heinz Wiesemann, Bischof Bistum Speyer
„Mitten in einer sehr gespannten Welt und auch sehr zerspaltenen Welt mit großen Krisenherden und auch Kriegsschauplätzen ist das glaube ich wichtig, so eine Person zu haben, die Brücken bauen kann. Und er hat ja auch das Thema des Friedens gleich am Anfang seiner Ansprache in den Mittelpunkt gesetzt. Ich glaube, dass er damit einen ganz wichtigen Akzent gesetzt hat.“
Krisen beschäftigten zuletzt auch die katholische Kirche. Hohe Austrittszahlen in Europa, dazu die Aufarbeitung von Missbrauchsskandalen sowie deren Vertuschung. Der in Chicago geborene Papst gilt als diplomatischer und pragmatischer Vermittler zwischen Kulturen und Strömungen innerhalb des katholischen Glaubens.
Heute Mittag im Limburger Dom beten die Gläubigen für ihr neues Kirchenoberhaupt. Die Liste an Wünschen an den neuen Papst ist lang.
Mathilde Lösing
„Vor allem Dingen Frieden. Frieden. Oder zumindest kein Krieg mehr, muss er sich darum kümmern.“Doro Böttner
„Ich glaube, der hat große Chancen, die Welt zu verbessern. Weil er ist gut ausgebildet. Er spricht sehr viele Sprachen. Und jede Sprache bedeutet eine andere Kultur.“Jutta Hajek
„Dass er wirklich, wie erwartet wird, das Reformprogramm von Papst Franziskus weiterführen wird.“
Kurz nach seiner Wahl erreichen den Papst Glückwünsche aus aller Welt. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Schweitzer schreibt, er hoffe, dass Leo XIV. die Ökumene und den Dialog zwischen Religionen stärkt. Sein Amtskollege aus Hessen, Boris Rhein, setzt auf den Papst als wichtige Stimme für die Diskussionen der katholischen Kirche in Deutschland.
Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen
„Die Frage: Wie werden Frauen beispielsweise beteiligt? Wie wird das Gemeindeleben neu organisiert? Und vor allem auch mit der Frage: Wie gehen wir mit schweren Missbrauchsfällen um und deren Aufarbeitung?“