Medienkompetenzpreis MediaSurfer verliehen
Wie oft haben Sie heute schon auf Ihr Smartphone geschaut? Vermutlich können Sie auf diese Frage keine genaue Zahl nennen. Wir haben uns so an den Alltag mit unseren Smartphones gewöhnt, dass wir gar nicht mehr merken, wie oft wir sie hervorholen. Im Durchschnitt nämlich gut 50 Mal am Tag – dreimal in der Stunde. Ein Gewinnerfilm des jährlichen Jugendwettbewerbs „MediaSurfer“ von der Medienanstalt Hessen hat sich genau dieses Thema vorgeknöpft.
„Apps in real life“ führt vor Augen, wie abhängig wir vom Handy sind und wie absurd so manches Verhalten erscheint, wenn wir etwa Menschen in Dating-Apps per Fingerwisch aussortieren. Ein Film von Fünftklässlern der Rabanus-Maurus-Schule Fulda.
Lavinia
„Ich fand es cool, dass wir eigentlich alles selbstständig machen konnten.“Salam
„Und wir haben erst mal damit angefangen, dass wir unseren Handykonsum untersucht haben. Also geguckt haben, was benutzen wir so oft und warum.“Ben
„Schon erstaunt, wie sehr man eigentlich am Handy hängt und … Ich glaube, durch das Projekt haben wir alle gelernt, auch auf unsere Handyzeiten zu achten.“
Ein Tag Handyfasten und mehr Zeit im echten Leben verbringen war Teil des Projekts, das den Umgang mit Medien im Schulalltag kritisch reflektiert.
Christoph Röder, Lehrer Rabanus-Maurus-Schule Fulda
„Dieses große Thema – Handyverbot ja, nein? – ist ja gerade ganz aktuell. Aber auch das ist ganz oft Thema: Man redet darüber, was hat man wahrgenommen. Manchmal gibt’s auch Mobbing in irgendwelchen Gruppen, wo dann Bilder oder beleidigende Aussagen geschickt werden.“
Mit seinem pädagogischen Ansatz belegt der Film in der Kategorie bis 15 Jahre den ersten Platz, dotiert mit 2500 Euro. Von den rund hundert hessenweit eingereichten Beiträgen aus den Bereichen Video, Foto, Audio und Social Media werden elf ausgezeichnet. Der 21. MediaSurfer – für die Landesmedienanstalt zugleich Würdigung und Bildungsauftrag.
Murad Erdemir, Direktor Medienanstalt Hessen
„Es geht zum einen um die Befähigung zum Selbstschutz, da fängt man ganz klein an. Weil das Netz eben zum einen Chancen bietet, aber auch Herausforderungen. Aber in der heutigen Zeit ist Medienkompetenz für alle Altersgruppen gleichermaßen wichtig. Denken Sie an Desinformation zum Beispiel, das Erkennen von Wahrheit, das Erkennen von Lüge. Weil das ist die Voraussetzung auch für eine stabile Demokratie.“