Internationale Tage Ingelheim zeigen Fotografinnen auf Reisen

In 170 Bildern um die Welt: Die internationalen Tage Ingelheim beschäftigen sich in diesem Jahr mit Neugier, Mut und Abenteuer. Eine Ausstellung über Reisefotografinnen – Bilder aus den letzten 100 Jahren.

Ein Traumziel für viele Urlauber: Venedig, die schwimmende Stadt, mit ihren Gondeln und Palästen. Typische Touristenaufnahmen. Das ist Venedig aus der Sicht von Inge Morath. Aufgenommen 1951. Bilder, die die selbstständig arbeitende Fotografin international bekannt machen und ihr ermöglichen, als erste Frau für die weltberühmte Foto-Agentur Magnum zu arbeiten.
Katharina Henkel, Leiterin internationale Tage Ingelheim
„Und Inge Morath ist dann in diesen Reigen der Männer aufgenommen worden und das ist natürlich zu der damaligen Zeit eine ganz besondere Auszeichnung gewesen und zurecht, wenn man sich ihre Fotografien anschaut.“
Inge Morath ist eine von 21 Fotografinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Reisefotografien im Kunstforum Ingelheim bis zum 13. Juli gezeigt werden. Die Ausstellung „Neugier, Mut und Abenteuer“ zeigt Arbeiten für Reisezeitschriften, Kunstfotografien und Fotos für Tageszeitungen und politische Magazine. Insgesamt 170 Aufnahmen.
Katharina Henkel, Leiterin Internationale Tage Ingelheim
„Die frühesten Fotografien, die wir haben sind aus den späten 20er Jahren und die jüngsten sind von 2024, also im Herbst letzten Jahres entstanden.“
Besonders beeindruckend sind die Fotografien, die Ende der 1920er bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. Sie wirken unglaublich modern, geben auf ganz unspektakuläre Weise Einblicke in fremde Kulturen. Wie diese 1928 entstandenen Impressionen aus Indien von Alice Schalek.
Katharina Henkel, Leiterin internationale Tage Ingelheim
„Dieser Beruf ermöglichte ihnen, selbständig, unabhängig zu reisen und zu arbeiten und ihren Beruf auszuüben. Es war natürlich auch die Neugier, die sie getrieben hat, in die Welt zu gehen, also über den eigenen Horizont hinauszublicken.“
Ob ein genauer Blick auf Indien oder auf Venedig, so wie Inge Morath die Stadt in den 50er Jahren porträtiert. Nicht romantisch, nicht schön, Aufnahmen abseits vom heutigen Tourismus-Kitsch.