Sven Teuber wird neuer Bildungsminister von Rheinland-Pfalz
Das war ein unerwartet langer Showdown gestern im Bundestag, jetzt steht aber fest: Friedrich Merz ist als neuer Bundeskanzler gewählt und auch sein Kabinett wurde gestern Abend dann vereidigt. Darunter auch die neue Bundesjustizministerin Stefanie Hubig aus Rheinland-Pfalz. Ihr bisheriges Amt als rheinland-pfälzische Bildungsministerin ist damit frei geworden. Ministerpräsident Alexander Schweitzer musste aber nicht lange nach einem Nachfolger suchen. Heute Nachmittag wurde er in Mainz präsentiert.
Ein Mann aus der Praxis. So beschreibt der Ministerpräsident seinen Wunschkandidaten Sven Teuber. Der ehemalige Lehrer soll neuer Bildungsminister von Rheinland-Pfalz werden. Gestern Abend – also nach der Kanzlerwahl – habe Alexander Schweitzer ihn angerufen und gefragt, ob er für das Amt zur Verfügung stehe. Teuber zögerte nicht lang.
Sven Teuber (SPD), designierter Bildungsminister Rheinland-Pfalz
„Gehofft hab ich’s. Es ist für mich ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich bin tatsächlich aus einem ganz einfachen Arbeiterhaushalt und hab die Möglichkeit, durch ein Aufstiegsversprechen des Bildungssystems hier stehen zu können. Da bin ich der ganzen Bildungsfamilie auch sehr dankbar für. Weil ohne Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer in der Bildungsfamilie hätte ich das nicht möglich machen können.“
Der in Niedersachsen aufgewachsene Teuber hat in Trier studiert und ist seit 2016 Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag. 2021 wurde er bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion und im Vorjahr stellvertretender Vorsitzender der rheinland-pfälzischen SPD. Nun der nächste Schritt auf der Karriereleiter. Alexander Schweitzer schätzt vor allem die praktische Erfahrung des 42-Jährigen.
Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
„Er ist Lehrer. Er ist Vater von schulpflichtigen Kindern. Er ist ein profilierter Bildungspolitiker, schon seit vielen Jahren im rheinland-pfälzischen Landtag. Er ist in einem Alter, wo man nah dran ist an den Themen gerade der Bildungslandschaft. Und er hat auch eine starke Perspektive in die Zukunft. Er steht für einen Bildungskurs, den ich selbst unterstütze, nämlich der Durchlässigkeit und der Chancengleichheit und -gerechtigkeit.“
Teubers Vorgängerin Stefanie Hubig ist seit gestern neue Bundesjustizministerin. Als Bildungsministerin machte sie sich in Rheinland-Pfalz nicht überall Freunde. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert heute in einer Pressemitteilung, Hubig habe zahlreiche Baustellen hinterlassen: fehlende Lehrkräfte, mangelnde Inklusion, Lücken bei der Digitalisierung von Schulen. Man sei erleichtert, dass künftig ein Bildungsexperte am Werk sei. Teuber, selbst GEW-Mitglied, kennt einige der Probleme aus dem Alltag und will sie künftig als Minister angehen.
Sven Teuber (SPD), designierter Bildungsminister Rheinland-Pfalz
„Wenn ich meine Kinder zur Schule bringe, dann erlebe ich, dass die Spontaneität von Ausfällen tatsächlich ein Problem ist. Ich möchte ein gutes Gefühl haben, wenn ich morgens zur Arbeit gehe, dass mein Kind die bestmögliche Situation vor Ort bekommt. Und dann müssen wirmit den Schulträgern, aber auch mit den Lehrerinnen und Lehrern gemeinsam schauen, dass wir die hohe Personaldecke, die wir haben – wir hatten noch nie mehr Lehrerinnen und Lehrer in Rheinland-Pfalz – dass wir die kontinuierlich hochhalten und weiter ausbauen.“
Am kommenden Mittwoch soll Sven Teuber als neuer rheinland-pfälzischer Bildungsminister vereidigt werden.
