Start der Erdbeerernte

Freuen Sie sich auch schon auf diese leckeren, roten Früchtchen? In Hessen wurde heute ganz offiziell die Erdbeersaison eröffnet. Inklusive Ministerbesuch und einem Hauch von royalem Glanz.

Krönung der neuen hessischen Erdbeerkönigin Paulina I. Seit einem Jahr jobbt ihre Hoheit, die mit bürgerlichem Namen Paulina Vogler heißt, hier in Münzenberg bei einem Erdbeeranbauer. Nun soll die 17-jährige Schülerin, die in Ferienprogrammen auch Kindern die Erdbeere näher bringt, als Botschafterin die roten Früchtchen noch mehr ins Rampenlicht rücken.
Paulina I., hessische Erdbeerkönigin
„Ich hoffe einfach, dass viele Verbraucher den Wert der regionalen Früchte erkennen und viel mehr in der regionalen Ebene einkauft.“
Auch Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung hofft, dass Paulina die Erdbeeren noch populärer machen kann. Schon jetzt werden davon in Hessen auf über 900 Hektar jährlich bis zu 7.000 Tonnen geerntet, was einem Wert von 40 Millionen Euro entspricht. Damit ist die Erdbeere einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der hessischen Landwirtschaft und obendrauf sicher der süßeste.
Ingmar Jung (CDU), Landwirtschaftsminister Hessen
„Sie sind eben nicht gezüchtet auf Transport, sondern auf Verzehr. Wir können die reif ernten hier, mit vollem Aroma. Wir haben’s ja gerade ausprobiert, klappt auch ganz gut. Ist aber gar nicht so einfach. Aber dadurch hat man eben das, was am besten schmeckt. Direkt von hier, zum direkten Verzehr. Es schmeckt besser und hat natürlich einen Faktor für die hessische Landwirtschaft, 40 Millionen Euro Wertschöpfung ist etwas, was wir nicht missen wollen.“
Laut Landesverband für Erwerbsobstbau sind die Erdbeerbestände gut durch den Winter gekommen. Um dennoch unabhängiger vom Wetter anbauen zu können, setzt Gastgeber Maximilian Reuhl zunehmend auf Stellagen. Auf diesen Gerüsten lassen sich die Erdbeeren nicht nur schonender für den Rücken pflücken und besser bewässern.
Maximilian Reuhl, Erdbeeranbauer aus Münzenberg
„Wichtig ist eben, dass die Erdbeere geschützt ist, nicht am Boden liegt und nicht feucht wird. Damit sie nicht fault. Letztes Jahr hatten wir auf einmal Hagel und Starkniederschlag. Und dann ist die Ernte, die Arbeit von einem ganzen Jahr oder mehreren Jahren innerhalb von wenigen Minuten hinüber. Das ist einmal schade, aber wir können es uns auch nicht mehr leisten. Dazu kommt auch: Die Mitarbeiter haben kein Interesse daran, am Boden zu arbeiten und matschige Früchte zu sammeln.“
Die hessischen Erdbeerbauern rechnen mit einer guten Saison. Die kann dieses Jahr dank viel Sonne und wenig Frost schon früher eingeläutet werden, als gewohnt. Ingmar Jung isst seine Erdbeeren übrigens am liebsten pur, während Paulina sie auch gerne als Kuchen serviert.