Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt

Was ein Tag! Das wird sich nicht nur CDU-Politiker Friedrich Merz gedacht haben, sondern auch die meisten Deutschen. Gehen wir mal chronologisch durch. Heute Morgen Kanzlerwahl im Deutschen Bundestag und CDU-Chef Friedrich Merz scheitert im ersten Wahlgang. Das gab es noch nie bei einer Kanzlerwahl in der Bundesrepublik Deutschland. Bundestagspräsidenten Julia Klöckner, die CDU-Politikerin aus der Nähe von Bad Kreuznach, war dann gefragt, den zweiten Wahlgang zu organisieren.

Was ein Tag! Das wird sich nicht nur CDU-Politiker Friedrich Merz gedacht haben, sondern auch die meisten Deutschen. OFFMAZ Gehen wir mal chronologisch durch. Heute Morgen Kanzlerwahl im Deutschen Bundestag und CDU-Chef Friedrich Merz scheitert im ersten Wahlgang. Das gab es noch nie bei einer Kanzlerwahl in der Bundesrepublik Deutschland. Bundestagspräsidenten Julia Klöckner, die CDU-Politikerin aus der Nähe von Bad Kreuznach, war dann gefragt, den zweiten Wahlgang zu organisieren. Vor einer Stunde hieß es dann:
Julia Klöckner (CDU), Bundestagspräsidentin
„Mit ‚Ja‘ haben gestimmt: 325 Abgeordnete. Ich frage Sie, Herr Abgeordneter Merz, nehmen Sie die Wahl an?
Friedrich Merz (CDU), Bundeskanzler
„Frau Präsidentin, ich bedanke mich für das Vertrauen und ich nehme die Wahl an.“
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Markus Appelmann, Moderator:
Der Zickzackweg zum Bundeskanzler. Über diesen Tag spreche ich jetzt mit unserem Chefredakteur Philipp Stelzner. Philipp,das war ein denkwürdiger Tag im Deutschen Bundestag, oder?
Philipp Stelzner, Chefredakteur:
Ja. Niemand hat damit gerechnet, dass Friedrich Merz im ersten Wahlgang nicht genügend Stimmen bekommt. Da haben wohl einige Abgeordnete der Union oder der SPD ihre unzufrieden heit gezeigt. Vielleicht weil sie bei der Ämtervergabe nicht berücksichtigt worden sind oder weil sie mit dem Koalitionsvertrag nicht ganz einverstanden sind. Aber dann haben doch genügend von ihnen eingesehen, dass es ihre Partei und das Land ins Chaos stürzen würde, wenn die Kanzlerwahl schiefläuft. Neuwahlen wären für die Union und die SPD ein Alptraum geworden. Und dementsprechend erleichtert war Friedrich Merz dann über seinen Erfolg im zweiten Wahlgang. Und erleichtert waren auch die drei Rheinland-Pfälzer, die jetzt ins Bundeskabinett einziehen sollen. Patrick Schnieder von der CDU soll ja Bundesverkehrsminister werden, Stefanie Hubig von der SPD Bundesjustizministerin und Verena Hubertz von der SPD
Appelmann:
Bundesbauministerin Im Fokus stand heute auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner aus Rheinland-Pfalz, die nach dem ersten gescheiterten Wahlgang alles neu organisieren musste.
Stelzner:
Ja, die Rheinland-Pfälzerin Julia Klöckner war ja davon ausgegangen, dass sie heute Vormittag ganz entspannt verkünden kann, Friedrich Merz ist zum Bundeskanzler gewählt worden. Und dann musste sie ein Verfahren organisieren, das so im Bundestag noch nie durchgeführt worden war. Es gab hinter den Kulissen stundenlang Krisengespräch und Verhandlungen. Denn der zweite Wahlgang konnte heute nur stattfinden, weil der Bundestag das mit Zweidrittelmehrheit beschlossen hat. Die Union brauchte da die Unterstützung der Linken, mit der sie, so lautet ein Parteibeschluss, nie zusammenarbeiten wollte. Aber der neue Unionsfraktionsvorsitzende Jens Spahn hat gesagt, in diesem Fall ist die Stabilität von Deutschland wichtiger als das Störgefühl, von der Linken unterstützt zu werden. Also in jeder Hinsicht ein besonderer Tag.
Appelmann:
Da viele Politiker aus Rheinland-Pfalz und Hessen haben sich schon zu Wort gemeldet. Welche Rückmeldungen haben dich schon erreicht zum neuen Bundeskanzler Friedrich Merz?
Stelzner:
Also die beiden Ministerpräsidenten von Hessen und Rheinland-Pfalz, Boris Rhein und Alexander Schweitzer, die waren heute im Bundestag anwesend. Die haben sofort Friedrich Merz zu seiner Wahl gratuliert. Und dieser Gratulation haben sich inzwischen schon viele Landespolitiker aus Hessen und Rheinland-Pfalz angeschlossen. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing aus Limburg, hat sich schon gemeldet. Und er hat gesagt, es ist wichtig, dass Friedrich Merz jetzt mit seiner Arbeit anfangen kann. Die Menschen warten darauf. Und das ist der Punkt. Den Bürgern ist letztlich egal, ob die Kanzlerwahl heute glatt gelaufen ist oder schwierig war. Sie wollen, dass sich politisch etwas ändert in Deutschland. Und genau das haben Union und SPD vor.
Appelmann:
Die Menschen warten auf den Politikwechsel. Danke für deine Einschätzungen der “17:30 Sat.1 live”-Chefredakteur Philipp Stelzner.